Die Ö1 Weine 2007

Gehört verkostet

Dreißig Weine wurden für die achte Ö1 Weinverkostung von Ö1 Expertinnen und Experten in Zusammenarbeit mit der österreichischen Weinmarketinggesellschaft verkostet. Das Rennen machten die autochthonen Rebsorten Zweigelt und Grüner Veltliner.

Woanders mag über das Trinken diskutiert werden, hier geht es um Genuss. "Weinkultur ist Teil unseres weiten Kulturbegriffs", stellte Ö1-Chef Alfred Treiber bei der Begrüßung der Jury für die heurige Ö1-Weinkost klar. Und gleich darauf wurde es still und die elf Juroren widmeten sich den dreißig "blind" eingeschenkten Weinen.

Zur Erinnerung
Das heuer in die achte Runde gehende Projekt "Ö1-Wein" hat das Ziel, dem Ö1 Publikum aufstrebende Winzer und ihre typischen österreichischen Weine vorzustellen.

Die Nominierung der dreißig Weingüter erfolgte wie stets zur Hälfte von Österreich 1 und zur Hälfte aus dem aktuellen "Salon Österreichischer Wein" des Österreichischen Weinmarketingservice (ÖWM).

Die Kriterien
Der Wein musste trocken und Qualitätswein sein und die Winzer sollten noch mindestens 1.000 Flaschen im Keller haben. Bei den Weißen war die Selektion auf die klassischen österreichischen Sorten beschränkt, bei den Roten war alles erlaubt. Der Ab-Hof-Preis durfte sieben Euro für Weiß und zehn Euro für Rot nicht übersteigen.

Die Jury wurde gebildet aus Christiane Goller, der Geschäftsführerin des RadioKulturhauses, Birgit Wiederstein, Siegerwinzerin des Jahres 2006, Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketinggesellschaft, Joachim Berger, von den Winzern Krems, Rudolf Fritz, Siegerwinzer des Jahres 2006, dem Extremschrammler, Roland Neuwirth, Ö1 Weinreise-Partner, Carl Raml, von Sabtours, dem Küchenchef des KulturCafés, Jürgen Wolf, dem Ö1 Gastroexperten, Alexander Bachl, dem Weinkenner und Leiter der Ö1 CD-Produktion, Franz Wippel, sowie dem Ö1 Kommunikationschef, Clemens Kopetzky.

Jahrgangstypische Besonderheiten
Bei den Weißweinen bildeten dieses Jahr, wie so oft, die Grünen Veltliner das Hauptgewicht. Der Vorjahres Weißweinsieger Rudolf Fritz diagnostizierte dabei eine Tendenz zu vollmundigen, extraktreichen Weinen. Das Fehlen der leichten Veltliner bezeichnete Weinmarketingchef Klinger als Charakteristikum des Jahrgangs, verwies aber darauf, dass der Jahrgang 2006 bei aller barocken Üppigkeit auch die typische Veltliner Säure nicht vermissen ließ.

And the Winners are...

Ein Grüner Veltliner Federspiel, Ried Kirnberg, vom Weingut Sigl in Rossatz machte schließlich das Rennen. Der Ö1 Rotwein des Jahres wurde ein Zweigelt vom Weingut Heinrich Lunzer aus Gols.

Die Vorjahres Rotweinsiegerin Birgit Wiederstein aus Göttlesbrunn war mit der Auswahl zufrieden. Zu ihren diesjährigen Favoriten zählten ausschließlich Zweigeltsorten, was, so Wiederstein, auch mit dem Zeitpunkt der Verkostung zusammenhinge. Denn die Konkurrenz aus dem blaufränkischen Lager befände sich, ihrer Erfahrung nach, gerade im Juni oft in einer mit der Pubertät vergleichbaren Umstrukturierungsphase, wodurch sie sich nicht von ihrer besten Seite präsentieren könne.

Jury und Teilnehmer

Heuer kosteten sich durch: Der neue ÖWM-Chef Willi Klinger, die beiden Siegerwinzer des Vorjahres Birgit Wiederstein und Rudolf Fritz, der Komponist und Extremschrammler Roland Neuwirth, RadioKulturhaus-Geschäftsführerin Christiane Goller, Joachim Berger von den Winzern Krems, Carl Raml von Sabtours, dem Veranstalter der Ö1-Weinreisen, Kulturcafe-Wirt Jürgen Wolf und von Ö1 Alexander Bachl, Clemens Kopetzky und Franz Wippel.

Von den eingeladenen Weingütern wurden eingereicht:
In Weiß: vierzehn Grüne Veltliner (Daschütz, Kirchberg/Wagram; Dockner, Theyern; Felsner, Grunddorf; Haiderer, Mautern; Kirschner, Zöbing; Kroneder, Langenlois; Müller, Krustetten; Sax, Langenlois; Schneider, Röschitz; Schulz, Dobermannsdorf; Sigl, Rossatz; Uibel, Ziersdorf; Waltner, Kirchberg/Wagram; Zimmermann, Theiss), zwei Rieslinge (Holzer, Nussdorf; Schreibeis, Strass im Strassertal), ein Welschriesling (Keringer, Mönchhof) und ein Weißburgunder (Repolusk, Leutschach).

In Rot: drei Zweigelt (Hartl, Oberwaltersdorf; Lunzer, Gols; Trapl, Sarasdorf), sechs Blaufränkisch (Hufnagel, Neckenmarkt; Kiss, Jois; H. Leeb, Winden/See; M. Markowitsch, Göttlesbrunn; Poller, Höll; Schmelzer, Gols), ein St. Laurent (Auer, Tattendorf), ein Pinot Noir (Leidl, Purbach) und eine Cuvée (Prickler, Lutzmannsburg).

Und das war das Resultat:

Die Top 3 in Weiß
1. Grüner Veltliner Federspiel Ried Kirnberg 2006, Winzerhof Sigl, Rossatz (Wachau)
2. Grüner Veltliner Federspiel Süßenberg 2006, Haiderer, Mautern (Wachau)
3. Grüner Veltliner Galgenberg Weinviertel DAC 2006, Schneider, Röschitz (Weinviertel)

Die Top 3 in Rot
1. Zweigelt 2006, Heinrich Lunzer, Gols (Neusiedlersee)
2. Zweigelt Selektion 2005, Hartl, Oberwaltersdorf (Thermenregion)
3. St. Laurent 2005, Auer, Tattendorf (Thermenregion)

Der Ö1 Weißwein
Erstmals machte ein Wachauer das Rennen. Der Grüner Veltliner Ried Kirnberg vom stattlichen Barockhof von Heinz Sigl ist ein typischer Vertreter der Kategorie der Federspiele, wie die Weine im Kabinettbereich in der Wachau genannt werden. Mit seinen 12,5 Prozent Alkohol ist er ein Wein der Mitte - ernsthafter als die sommerlich leichten Steinfedern und nicht so schwer wie die kräftigen Smaragde - und schmeckt würzig, mineralisch, mit zart exotischen Fruchttönen. Rossatz liegt übrigens am rechten und damit ruhigeren Ufer der schönen Wachau.

Der Ö1 Rotwein
Der Zweigelt des Golsers Heinrich Lunzer ist ein tiefdunkles und rassiges Beispiel dafür, was in dieser Sorte bei engagierter Arbeit drinnen steckt. Ausbau in gebrauchten Barriquefässern gibt dem von dunklen Beeren- und Kirschnoten geprägten Wein eine feine Würze. Ein charmanter Wein, der sofort anspricht, aber auch gelagert werden kann.

Die Ö1 Weine können direkt bei den Winzern bezogen werden. Bei Abnahme einer Mindestmenge von 12 Flaschen erhalten Ö1 Clubmitglieder eine Ermäßigung von zehn Prozent auf den Ab-Hof-Preis.