Ich brauche das Radio

Oswald Köhler, Möbeldesigner

Ob unter Tags bei der Arbeit in der Tischlerei, ob zu Hause im Heimbüro, das Radio ist bei Oswald Köhler fast immer eingeschaltet. Der Sender, den er am liebsten hört, ist Österreich 1. Mit seinem Lehrling diskutiert er dann über das Gehörte.

Ich höre Ö1, seit es Ö1 gibt. Ö1 ist oft eingeschaltet, auch wenn die Maschinen laufen. Die Boxen habe ich mir selbst gebaut, alte Autolautsprecher - der Sound ist gigantisch! Für mich ist Ö1 ein wichtiger Input. Ich lese nur am Wochenende Zeitung, ich brauche das Radio. Für Kultur, Wissen und Neues. Vieles, was mich bewegt und interessiert, wird in diesem Sender ge- und besprochen. Ich stehe in einem Dialog mit dem Radio.

Ob mein junger Mitarbeiter Ö1 mithören muss? Müssen nicht, jedoch sich in der Einraumtischlerei dem Radiohören zu entziehen, ist nicht möglich. Mein Lehrling ist ein junger Türke, engagiert, talentiert, konzentriert bei der Arbeit und hoch motiviert. Seit eineinhalb Jahren ist er bei mir in der Lehre, mittlerweile ist sein Deutsch so gut, dass er Radio hören und verstehen kann, das war anfangs gar nicht so leicht. Ich sage zu ihm oft: "Horch einmal, was die in Ö1 gerade sagen oder spielen...", und dann diskutieren wir über die gehörten Inhalte. Ö1 fördert den Gedankenaustausch und die Integration.

Mein Ö1 Tag beginnt mit dem Morgenjournal, dann "Radiokolleg", "Konzert am Vormittag", Mittagsjournal, "Von Tag zu Tag", wenn das Thema passt, und dann der "Radiohund" und die "Spielräume" - da ist "Tea time"! Ich höre dann, bis ich aus der Werkstatt gehe, so um acht am Abend. Daheim habe ich einen Garten, da höre ich in den Sommermonaten lieber die Grillen zirpen und die Blätter rauschen.

In meinem Heimbüro kann ich gut denken, neue Möbel entwerfen und Radio hören: "Kabarett direkt", Konzerte und das "Salzburger Nachtstudio". Ich habe dann immer die Diskussion mit meiner Frau: Ich rede mit ihr und verfolge gleichzeitig das Programm. Sie kann das nicht, aber ich kann Unterschiedliches gleichzeitig hören.