Mehr als 30 Jahre auf der Bühne

Leo Lukas schöpft "Aus dem Vollen"

Leo Lukas schrieb und komponierte seinen ersten Hit mit 14 Jahren: "Es ist schön, solche Freunde zu haben", singen heute noch Österreichs Jungscharkinder landauf, landab. Seit 1978 tritt der gebürtige Köflacher als Kabarettist und Musiker auf.

Sehr geehrter Islam

Mit der Trilogie "Wie man Frauen glücklich macht", "Was Männer wirklich wollen" und "Woher die kleinen Kinder kommen" arbeitete der steirische Kabarettist, Musiker, Autor und Komponist Leo Lukas die wesentlichen Fragen des Lebens in satirischer Form auf: woher kommen wir, wohin gehen wir und wer kommt dorthin mit?

Leo Lukas war im ersten Brotberuf Journalist bei der Grazer "Kleinen Zeitung". Seit 1978 tritt der gebürtige Köflacher als Kabarettist auf. Als Mitglied der Grazer Studentengruppe feinkunst cabaret WAWA, die übrigens mit "Feinkunstwerk & Tingeltangel" 1982 das erste selbst verwaltete Grazer Kleinkunstlokal etablierten, sammelte Leo Lukas alle jene Fähigkeiten, die er als Solist sehr wirkungsvoll zum Einsatz bringt.

Eine Figur, die den Kabarettisten schon seit vielen Jahren begleitet, ist Otto Blume. Ein feinsinniger, aber nicht immer hundertprozentig lebenstauglicher Charakter, der in den Programmen des Künstlers bis heute mehrheitlich für den Vortrag der Limericks zuständig ist.

Der freche Mario

Seit 1984 ist Leo Lukas als Solokabarettist unterwegs - mit Programmen, wie "Die Invasion der Trotteln" (1986), "Der Idio-Tisch", "Leo Lukas fährt über den Wechsel zwei Stunden (mit Pause)", "Keine Ahnung" (1993), "Befurisfagis" oder "Spinatgnuabini".

Allein auf einer Bühne zu stehen reichte Leo Lukas als künstlerische Herausforderung auf Dauer nicht. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen schlug er immer wieder in diversen Cross-Overs dem Zeitgeist ein Schnippchen. Musikalisch-Kabarettistisches bot er beispielsweise mit Simon Pichler und Irene S. in der Produktion "Kugeln", gemeinsam mit Thomas Maurer brachte er die Kabarett-Operette "Servus, Hong-Kong" auf die Bühne und mit Josef Hader und Thomas Maurer lud er zur satirischen "Jam-Session".

Seine musikalischen Aktivitäten als Komponist und Interpret fanden in den Formationen "Die blauen Engel" und "The Aboriginal Flyin' Borsinis" ihren Niederschlag. Beim 2008 erstmals vergebenen deutschen Blasphemie-Preis "Der freche Mario" hat der Kabarettist - unter 600, teils sehr prominenten Nominierten - mit seinem Musikvideo "Sehr geehrter Islam" den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz belegt.

Perry Rhodan lässt grüßen

Leo Lukas ist aber auch ein Science-Fiction-Spezialist. Regelmäßig erfindet er für die "Perry Rhodan"-Buchserie neue Abenteuer aus der Zukunft und ist Autor des Science-Fiction-Romans "Wiener Blei".

Reiseglossen aus der unmittelbaren Gegenwart stammen ebenfalls aus der Schreibwerkstatt des Kabarettisten. Gesammelt nachschlagen kann man sie in dem Buch "All inclusive - ein Kabarettist auf Reisen", das im Niederösterreichischen Pressehaus erschienen ist.

Gemeinsam mit dem Karikaturisten Gerhard Haderer hat er das Buch "Jörgi, der Drachentöter" zusammengestellt.

Werkschau aus drei Jahrzehnten

Für sein Programm "Aus dem Vollen" hat Leo Lukas einen Abend zusammengestellt, bei dem der Kabarettist eine Werkschau mit Nummern und Liedern aus drei Jahrzehnten on stage bietet. Seine oft bitterbösen, jedoch stets eingängigen Songs trugen ihm von Kritikern Vergleiche mit Georg Kreisler, Herman van Veen, Jonathan Richman bis hin zu Johnny Cash ein, was für seine große musikalische Bandbreite spricht.