Was ist eine Sprachstörung?

Sprachheilpädagogik

Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel. Manchmal entwickelt sich diese komplexe kognitive Leistung allerdings nicht so wie sie sollte. Sechs bis acht Prozent aller Vorschulkinder leiden an einer oder mehreren Sprachenwicklungsstörungen.

Sprachstörungen beruhen auf Störungen in der körperlichen, geistigen oder psychischen Entwicklung. Sie können angeboren sein oder auf im frühen Kindesalter erworbene Organschädigungen zurückgehen. Ebenso können mangelnde sprachliche Förderung oder Anregung durch die Umwelt, Nachahmung schlechter Sprachvorbilder, sowie Mehrsprachigkeit eine Verzögerung oder Störung der Sprachentwicklung verursachen. Unfälle wie Schädelverletzungen und Krankheiten wie etwa Schlaganfälle oder Hirntumore können schwere Sprachstörungen nach abgeschlossener kindlicher Sprachentwicklung zur Folge haben.

Sechs bis acht Prozent aller Vorschulkinder leiden an einer oder mehreren Sprachenwicklungsstörungen, die in der Folge unter anderem auch ihre sozialen Leistungen beeinträchtigen können.

Etwa 50 Prozent der ausgebildeten Neuronenverbände im Gehirn sind genetisch festgelegt - ein wichtiger Faktor für die Ursachenforschung - , weitere zehn Prozent bilden sich mehr oder weniger "zufällig" aus, und immerhin 40 Prozent bilden sich durch Lernen. Das bedeutet, dass eine Förderung in jedem Fall sinnvoll ist!

Ursachen und Symptome

Es sind zwei Ursachen, die bei Kindern Sprachbeeinträchtigungen hervorrufen: Sie können die Laute entweder noch nicht motorisch bilden oder aber sie nehmen den Laut - trotz korrekter Aussprache - nicht richtig wahr. Erst in den letzten Jahren wird vermehrt bemerkt, dass mehr Kinder als angenommen an dieser Art der Beeinträchtigung leiden.

Hier ein Überblick über häufige allgemeine Sprachbeeinträchtigungen.

Dyslalie

Einzelne Laute oder Lautverbindungen werden falsch gebildet und stattdessen Ersatzlaute gebildet. Zum Beispiel Tinder anstatt Kinder.

Verzögerte Sprachentwicklung

Die Lautung und der Wortschatz sind nicht altersgemäß entwickelt.

Stottern und Poltern

Der Redefluss beziehungsweise der Sprechablauf sind gestört. Wörter werden verschluckt, es wird zu hastig gesprochen.

Dysgrammatismus

Wörter und Sätze werden falsch gebildet. Zum Beispiel falsche Pluralendungen verwendet oder die Zeiten falsch gebildet.

Näseln

Darunter versteht man die sogenannte "Schnupfensprache".

Dysphagie

Bei dieser Schluckstörung handelt es sich um eine gestörte Aufnahme bzw. einen gestörten Transport der Nahrung von der Mundhöhle in den Magen.

Was kann die Sprachheilpädagogik leisten?

Heute setzen Experten auf Früherkennung und versuchen auch mit Hilfe der Neuen Medien, zum Beispiel mit eigenen Sprachspielen am Computer oder mit einer Spracherkennungssoftware, Jugendliche zum Sprech-Training zu motivieren.

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Kind nicht altersgemäß spricht, immer professionelle Hilfe bei Logopäden, Sprachheiltherapeuten oder HNO-Ärzten suchen, anstatt selbst zu therapieren.

Mehr dazu in der Online-Infomappe

Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 17. Dezember 2007, 14:20 Uhr