Nachhaltiges Wirtschaften

8. April 2017, 21:58

Die Vision von "nachhaltiger Entwicklung" ist zu einem guten Teil durch die wirtschaftliche Globalisierung zunichte gemacht worden. Doch nach den Anschlägen am 11. September 2001 sind Fragen nach Gerechtigkeit und Ökologie zwischen Nord und Süd so brisant wie aktuell.

Konflikt zwischen Arm und Reich

Die lokale Bevölkerung in den Ländern des Südens, die ihren Lebensunterhalt aus der Bewirtschaftung des Ökosystems bezieht, gerät zunehmend in Konflikt mit dem ressourcenintensiven Lebensstil von Konsumenten in industriell entwickelten Ländern. So verschärft sich der Konflikt von lokalen Lebensunterhaltsbedürfnissen der Armen mit den Wohlstandsbedürfnissen der Reichen.

Dies stellt heute eine dringliche Anfrage an unseren Lebensstil und unser Wohlstandsmodell dar. Ohne eine nachhaltige, gerechte Entwicklung, werden wir global keine Zukunft haben, ist Wolfgang Sachs überzeugt. Ökologische Umgestaltung muss das Gebot globaler Gerechtigkeit beachten.

Brisante Zukunftsfragen

Freilich sind wir von einem solchen globalen Politikpfad weit entfernt. Wolfgang Sachs zeichnet die Umrisse einer "zukunftsfähigen Weltgesellschaft" nach. Unmissverständlich macht Sachs: Wenn Gerechtigkeit und Ökologie auf der Strecke bleiben, hat die Weltgesellschaft von Morgen keine Zukunft.

Wolfgang Sachs studierte Theologie und Soziologie in München, Tübingen und Berkeley. Seit 1993 forscht er am renommierten Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie. 1993 bis 2001 war er Aufsichtsratsvorsitzender von Greenpeace Deutschland. In zahlreichen Buchveröffentlichungen beschäftigt er sich mit den brisanten Entwicklungs- und Zukunftsfragen unserer Welt. Eines seiner wichtigsten Bücher heißt "Nach uns die Zukunft. Der globale Konflikt um Gerechtigkeit und Ökologie".