Erfolge mit "Vaterlosen" und Schalko-Film
Emily Cox, Schauspielerin
Mit Kunst ist sie aufgewachsen: Emily Cox, Jahrgang 1985, Schauspielabsolventin des Reinhardt Seminars. 2010 wirkte die erfolgreiche Darstellerin bei der musikalischen Lesung "Bassgeflüster" im RadioKulturhaus mit. Zuletzt war die gefragte Schauspielerin in den Erfolgs-Filmen "Die Vaterlosen" sowie in David Schalkos "Wie man leben soll" zu sehen.
27. April 2017, 15:40
"Da meine beiden Eltern Pianisten sind, war es für mich völlig normal, etwas Künstlerisches zu machen. Ursprünglich wollte ich Tanz machen, habe aber erst spät - und zwar mit 14 begonnen. Zum Schauspiel kam ich erst in der Maturaklasse. Davor hatte ich kaum mit Theater zu tun. Wir hatten in Englisch einen Assistenten, einen englischen Schauspieler, der mit uns Stücke aufführte. Durch ihn bekam ich eigentlich den Anstoß.
Zunächst habe ich überlegt, in England eine Schauspielschule zu besuchen. Schließlich entschied ich mich doch für Wien. Vor der Aufnahmeprüfung am Seminar habe ich einen Improvisationsworkshop gemacht. Und Sylvie Rohrer hat mich vorbereitet", erzählt Emily Cox, gebürtige Wienerin mit britischer Staatsbürgerschaft, Jahrgang 1985, die seit 2003 Schauspiel am Wiener Max Reinhardt Seminar studierte und im Juni 2008 abgeschlossen hat.
Ihr Studium hat die Nachwuchs-Schauspielerin, die Englisch als zweite Muttersprache hat, bei Rosee Riggs, Anna-Maria Krassnigg und Susanne Granzer absolviert. Zuletzt hatte sie Rollen-Unterricht bei Grazyna Dylag.
"Ich finde alle meine Lehrer großartig, denn sie waren zum jeweiligen Zeitpunkt genau die richtigen für mich. Nicht zuletzt deshalb, weil sie ganz unterschiedliche Ansätze haben", so Cox.
In "Vaterlosen" und in Schalko-Film
Zuletzt war Cox mit Johannes Krisch für Marie Kreuzers Spielfilm "Die Vaterlosen" vor der Kamera gestanden.
Und der Debüt-Spielfilm der jungen Regisseurin war ein großer Erfolg: er erhielt bei der Diagonale 2011 den Großen Preis als bester Spielfilm, den Preis für die beste Kamera, sowie Schauspielpreise. Weiters erhielt er den Nachwuchspreis des "Fünf-Seen-Filmfestivals Starnberg" sowie eine lobende Erwähnung der Jury der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Davor hatte sie für David Schalkos Kinofilm "Wie man leben soll", der im Oktober 2011 seinen Kino-Start in Österreich hatte, gedreht.
"Bassgeflüster" im RadioKulturhaus und Ö1
Am 13. September 2010 wirkte Emily Cox in der musikalischen Lesung "Bassgeflüster" mit Ö1 Talent Christoph Wimmer, Bassist der Wiener Philharmoniker, im ORF-RadioKulturhaus mit. Buch und Regie dieses Abends kamen ebenfalls aus der Ö1 Talentebörse – und zwar von Regisseurin Katja Lehmann.
Der Abend wurde in einem "Ö1 extra" am 25. September 2010 gesendet.
Im November 2010 im "Salon5"
Im November 2010 stand Emily Cox im Wiener "Salon5" wieder auf der Bühne:
In "Zwischen neun und neun" war sie in der Regie von Anna-Maria Krassnig zu sehen.
In Ophüls Preis-Film "Rammbock"
Davor war Emily Cox im Zombie-Film "Rammbock", der den Max Ophüls Preis 2010 erhielt, zu sehen.
Beliebteste Nachwuchs-Schauspielerin
Im Sommer 2010 wurde Emily Cox vom Magazin "TV-Media" zur beliebtesten Nachwuchs-Schauspielerin gewählt.
Bis Ende Mai 2009 an der Josefstadt
Am Wiener Theater in der Josefstadt hatte Emily Cox seit Herbst 2008 einen Stückvertrag. Am 22. November hatte sie in Roland Schimmelpfennigs Stück "Besuch bei dem Vater", einer Österreichischen Erstaufführung, in der Regie von Stefanie Mohr an der Josefstadt Premiere.
In diesem Stück war Cox bis Ende Mai 2009 in der Josefstadt zu sehen.
Davor spielte Cox im Juni 2008 die Irina in Tschechows "Drei Schwestern" in der Regie von Jerome Junod. Diese Seminar-Produktion, die im März 2008 Premiere hatte, wurde im "Salon5" des Wiener "Brick-5" wiederaufgenommen.
In Doku-Drama "Dutschke"
Davor drehte Emily Cox in Berlin das Doku-Drama "Dutschke" (Arbeitstitel) unter der Regie von Stefan Krohmer, in dem sie Gretchen, die Frau des deutschen Revolutionärs, für das ZDF verkörpert.
In Ö1 Hörspiel "Der Dämon von Pin"
Am 12. Februar 2008 war Emily Cox im Rahmen des "Hörspielstudios" diesmal in "Der Dämon von Pin" in der Regie von Nikolaus Scholz in Ö1 zu hören.
Denn die Nachwuchskünstlerin kann auch auf Hörspielerfahrung verweisen: bisher hat sie in "Rosalie und Benedikt" Regie: Barbara Stieff; 2006) sowie in den Ö1 Hörspielen "Die Sonne über dem Wiental" (Regie: Nikolaus Scholz) sowie in "Stilübungen" (Regie: Harald Krewer) im Jahr 2006 mitgewirkt.
"Dieses Genre fasziniert mich, weil es mit Musikalität zu tun hat. Es funktioniert nur, wenn man die Bilder für sich findet. Dann kann sie auch der Zuhörer entwickeln. Es ist eine Arbeit, die mir große Freude bereitet."
Lesung im Theater Spielraum
Im Jänner 2008 wirkte Cox in der Literatur-Matinée "Greife wacker nach der Sünde" mit Otto Brusatti und Xiao-Min Zhu (Oboe-Solo) mit Gedichten und Texten von Frank Wedekind, aus dem Barock und dem Expressionismus, im Wiener Theater Spielraum mit.
Der Blick dahinter und die Gegenwärtigkeit
"Man ist ja im Leben mit seinen Gedanken oft in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Beim Schauspiel geht es darum, alles was jetzt geschieht, wahrzunehmen - also in der Gegenwart zu sein. Das gelingt zwar selten - aber wenn es der Fall ist, dann ist es ein wunderbares Gefühl. Was mich ebenfalls am Schauspiel fasziniert, ist die Psychologie der jeweiligen Figur", erklärt Emily Cox ihren künstlerischen Zugang.
Faszination geheimnisvoller Charaktere
"Bei manchen Rollen kann man schnell nachvollziehen, warum sie etwas tun, bei anderen nicht. Bei den zweiteren kann man aber mehr herausfinden. Vor allem dann, wenn sie von einem selbst weiter weg sind. Spannend sind für mich jene Figuren, die etwas verbergen, ein Geheimnis haben - und die Fassade zu bröckeln beginnt", schildert Cox.
Theater-Praxis von Kleist bis Noren
Seit 2004 konnte die Nachwuchs-Schauspielerin bereits zahlreiche Erfahrungen sammeln: So war sie in Lars Norens "Die Dämonen" (Rolle: Chor; 2004), in Martin Crimps "Angriffe auf Anne" (diverse Rollen) sowie in Jean Genets "Die Wände" (Rollen: Madame Blankensee, Dshamilja; beides 2005) im Rahmen von Seminar-Aufführungen zu sehen.
2006 spielte sie die Eve in Kleists "Zerbrochenem Krug" in der Regie von Rosee Riggs bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall und wirkte bei "Neues Schreiben. Werkstatttage 2006" im Burgtheater-Kasino mit.
2007 war Cox in Ashman/Menkens Musical "Little Shop of Horrors" (Regie: Susanne Lietzow, Rolle: Audrey) sowie in G.F. Walkers "Suburban Motel" (Regie: Thorsten Schlenger, Rollen: Denise, Jayne) am Reinhardt Seminar zu sehen.
"Wichtig war für mich die Erfahrung bei den 'Werkstatttage'-Lesungen an der Burg. Denn dabei konnte ich Kollegen, die schon im Beruf stehen, erleben. Ebenso bedeutend war für mich die Musical-Produktion 'Little Shop of Horrors', weil ich bei der Zusammenarbeit mit unserem großartigen Musiklehrer Klaus Erharter sehr viel gelernt habe. Da mir Musik viel bedeutet, würde ich sehr gerne bei Produktionen mit musikalischem Einfluss mitwirken."
Frühe Film-Erfahrung
Bereits früh konnte die junge Schauspielerin, die Rahmen ihrer Ausbildung auch Unterricht bei Michaela Rosen und Isztván Szabó hatte, im Bereich Film Erfahrungen sammeln:
So war sie in Tobias Dörrs Kurzspielfilm "Verwehte" (2006), sowie in Corinna Liedtkes Kurzfilm "Bruderherz" (2007) zu sehen.
"Ich erfuhr, dass Tobias Dörr von der Wiener Filmakademie ein junges Mädchen für seinen Film sucht. Durch ein Casting erhielt ich dann die Rolle in dem großartigen Kurzspielfilm, der 2007 in 'arte' ausgestrahlt wurde. Die Rolle der Kira in Corinna Liedtkes 'Bruderherz' ergab sich durch die Agentur 'Pegasus'", erzählt Cox.
Auszeichnungen für Theater- und Film-Produktion
Zu den Auszeichnungen der erfolgreichen Jungschauspielerin zählen der Ensemblepreis des Frankfurter Schauspielschultreffens 2005 für Crimps "Angriffe auf Anne" sowie der Preis in der Kategorie "Beste Schauspielerin" im Rahmen des Internationalen Filmfestivals der Filmakademie Wien 2007 für die Rolle des Mädchens in Dörrs Kurzfilm "Verwehte".
Beruf und Privatleben verbinden
Wie lauten die Zukunftswünsche der erfolgreichen Schauspielerin?
"Interessieren würde mich ein Engagement, bei dem ich auch Filme machen kann. Ich möchte viele spannende Rollen spielen - und es schaffen, meinen Schauspiel-Beruf mit dem normalen Leben zu verbinden. Denn ich möchte auch Familie haben", so Emily Cox.