Im Juni 2008 wieder in "Don Carlos" in Wien zu hören
Ramón Vargas im Gespräch
Mit 17 begann sich der mexikanische Tenor Ramón Vargas für die Oper zu interessieren. Im Juni 2008 ist er wieder in der französischen "Don Carlos"-Fassung an der Staatsoper zu hören. Im Gespräch mit den Opernfreunden erzählt er über seine Karriere.
8. April 2017, 21:58
Zuletzt war Ramón Vargas 2005 an der Wiener Staatsoper zu hören. Im vergangenen November kehrte er wieder an das Haus am Ring als umjubelter Romeo in Gounods Oper zurück.
Der mexikanische Tenor liebt das französische Fach: "Die französische Musik kommt meiner Stimme sehr entgegen. Meine Stimme ist nicht wie ein Ferrari, sondern eher wie ein Rolls-Royce. Ich brauche mehr Raum für schöne Phrasen und weiche Melodien, wie sie in den französischen Opern vorkommen", so Vargas im Gespräch mit den Freunden der Wiener Staatsoper.
Schon als Kind gesungen
Der 1960 in Mexiko geborene Ramón Vargas wollte schon immer singen. Er begann im Knabenchor der Basilika Guadalupe, später spielte er Klavier, Gitarre und Flöte. Als die Frage der Berufswahl kam, studierte er zunächst Pädagogik.
"Ich hatte zu dieser Zeit wenig Interesse an der Oper. Erst im Alter von 17 Jahren begann ich, mich für die Oper zu begeistern und wollte Sänger werden. Deshalb nahm ich auch privaten Gesangsunterricht, da ich meinen alten Lehrer vom Kinderchor zufällig getroffen habe", erzählt der Tenor.
Mit 22 in der Stimmkrise
"Während meines Gesangsstudiums kam ich zu einem Lehrer, der von mir wollte, dass ich 'Bajazzo', 'Tosca' und 'Aida' singen soll. Alles Opern, die ich bis heute noch nicht singe. Dadurch hatte ich innerhalb eines Jahres meine Stimme verloren. Ich konnte nicht in die Höhe gehen. Da hörte ich zu Hause eine Aufnahme mit Pavarotti. Der sang ganz einfach, so wie ein Kind, so wie ich mit zwölf Jahren im Kinderchor gesungen habe. Ab diesem Zeitpunkt stellte ich mich völlig um und versuche bis heute, an meinem Gesangsstil zu arbeiten", berichtet Ramón Vargas.
Vom Wiener Opernstudio zur Weltkarriere
1987 kam Ramón Vargas nach Wien und wurde an das damalige Opernstudio verpflichtet. Kurz darauf begann die internationale Karriere des Tenors. Ab 1992 wurde er dann für große Rollen wie Graf Almaviva im "Barbier" und Fenton im "Falstaff" herangezogen.
"Das wichtigste Wort für einen jungen Sänger ist Nein. Denn ein Ja kann mitunter gefährlich für die Stimme werden. Und es ist oft nicht leicht, Nein zu sagen. Aber ein junger Sänger braucht Zeit sich zu entwickeln. Die Zeit ist unser guter Freund!"
Wieder als Carlos in französischer Fassung
Im Herbst 2004 sang Ramón Vargas die Titelpartie im französischen "Don Carlos" in der Regie von Peter Konwitschny. In dieser Partie wird er wieder im kommenden Juni an der Wiener Staatsoper zu hören sein.
Hör-Tipp
Die Opernwerkstatt, Sonntag, 10. Februar 2008, 15:06 Uhr
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