Architekturfestival Turn On

Überblick

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Bereits zum sechsten Mal in jährlicher Folge gibt Turn On die nunmehr bereits bekannte und bewährte Überschau zur anspruchsvollen und vielfältigen Architekturszene Österreichs. Die Präsentation der Highlights aktueller Bauten bietet Information zu einer ambitionierten Szene. Sie stellt zugleich ein Statement zur Identität dieser Entwicklung dar. Die Vortragenden reichen von Pauhof Architekten über Diener & Diener Architekten aus Basel bis zu lichtlblau.wagner, Dietger Wissounig, Rüdiger Lainer, Hanno Schlögl und Hariri Hariri als special guests.

Breites Programm

Das Programm präsentiert ein betont breites Spektrum an Bauaufgaben. Im ersten Teil reicht dieses vom exklusiven Wohnhau bis zum geförderten Wohnbau größeren Maßstabs; im zweiten Teil fächert sich das Themenspektrum weiter auf. Vor allem aber geben die Vorträge eine Überschau über die weit gespannten und immer wieder sehr unterschiedlichen Architekturhaltungen in Österreich, die durch die Gäste aus der Schweiz und den USA in ein internationales Umfeld eingebettet werden.

Die Architekturlandschaft Österreichs zeichnet sich durch Haltungen aus, die im weitesten Sinn in der Tradition des Dekonstruktivismus stehen. Man findet aber auch minimalistische, reduzierte Architekturansätze oder solche, die stark an plastischen Formen orientiert sind. Diese stehen im Jahr 2008 im Vordergrund. Immer wieder aber sind die Entwürfe eigenständige individuelle Kreationen.

Turn On will diese architektonischen Highlights präsentieren. Das Festival will der Entwicklung aber auch einen entscheidenden Impuls geben und das Bewusstsein von dem hohen Niveau der Architektur in unserem Land stärken. Dazu gehört ein entsprechendes Umfeld, dazu gehören aber auch Kritik und Herausforderung.

1968-2008. Wie frei ist die Kreativität?

Die fünfzehn halbstündigen Powerpoint-Vorträge werden durch die Gesprächsrunde Turn On Talk als Diskurs- und Reflexionsebene ergänzt. Auch in diesem Jahr geht es wieder um das geistige und kulturelle Klima, das doch die Voraussetzung oder besser: den generellen Rahmen für Architektur bildet. Nachdem sich die Gesprächsrunde in den letzten beiden Jahren der Frage der Identität der aktuellen österreichischen Architektur widmete, wird dieses Mal der Zeitsprung 1968 - 2008 fokussiert.

Damit geht es aber wieder um die Frage der Identität - diesmal jedoch um die Identität vor überaus unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründen. Die Ambitionen und Ziele - auf der persönlichen wie auf der gesellschaftlichen Ebene oder anders gesagt: von Architekt/innen im Speziellen und Kulturschaffenden im Allgemeinen - waren damals ganz anders gelagert, als sie dies heute sind. Was sind also die Errungenschaften der heutigen Zeit im Vergleich zur damaligen, und umgekehrt: Was hatte die Vergangenheit der Gegenwart voraus? Es scheint, dass Utopien und Visionen, wie sie damals existierten, heute fast gänzlich verlorengegangen sind. Eine starke Marktorientierung steht im Vordergrund. Zugleich wächst die Kritik am Branding.

Die Gäste von Turn On Talk argumentieren aus unterschiedlichen Perspektiven. Georg Franck kritisiert die Marktorientierung über die "Jagd nach Aufmerksamkeit" und die "Gier nach Beachtung". "Ruhm" und "Prominenz" wurden demnach zu dominierenden Werten, wohl auch in der Architektur. Adolf Krischanitz zählte als Gründungsmitglied der Gruppe "Missing Link" zu den kreativsten Akteuren der Architekturszene in Österreich vor vierzig Jahren. Als international angesehener Architekt kann er die Fragen eines unterschiedlichen Bewusstseins von damals und heute gewissermaßen aus der Praxis beantworten.
Christina Linortner wiederum ist eine junge Architektin, die eben erst ihr Studium abgeschlossen hat. Sie gehört einer nachfolgenden Generation an, der sich ganz andere Fragen stellen und die die damalige Zeit mitunter auch um ihr "Feuer der Kreativität" beneidet.

Die Bildzitate entstammen den E-Mail-Interviews, die oe1.ORF.at für Turn On mit den präsentierenden Büros gemacht hat.

Veranstaltungs-Tipp
Architekturfestival, Turn On, 7. und 8. März 2008, Freitag, 13:30 - 18:00 Uhr, ORF KulturCafe, Samstag, 13:00 - 22:00 Uhr, Großer Sendesaal

Mehr dazu in radiokulturhaus.ORF.at

Link
Nextroom - Turn On