Bereits an das Staatstheater Braunschweig engagiert
Louisa von Spies, Schauspielerin
Das Künstlerische liegt ihr im Blut: Louisa von Spies, Jahrgang 1983, die am Reinhardt Seminar Schauspiel studiert. Ihren Abschluss macht die gebürtige Deutsche, die bereits in Braunschweig ein Engagement hat, am 11. April mit einem Solo-Abend.
27. April 2017, 15:40
"Schon als Kleinkind habe ich mich für Tanz, für alles was mit körperlichem Ausdruck zu tun hat, für Sprache und für Musik interessiert. Das hat sich über die Jahre gesteigert. Und nach der Matura war mir klar, dass ich Schauspielerin werden will.
Ich habe lange Klavier gespielt und gesungen. Doch im Laufe der Jahre musste ich feststellen, dass es zum Hobby geworden war und es für nichts Professionelles reichte. Im Schauspiel aber fügte sich alles, was ich bis dahin gemacht hatte, zusammen.
In Berlin, wohin ich nach der Matura ging, besuchte ich zunächst eine private Schauspielschule. Ich brach dort aber ab, weil ich sie nicht für gut hielt. Ich ging damals sehr viel ins Theater, kam mit Schauspielern in Kontakt und begann immer mehr zu begreifen, worum es beim Schauspielen geht. Und je mehr Blut ich geleckt habe, desto mehr hat mich nach dem Theater gedürstet", erzählt Louisa von Spies, Jahrgang 1983, die aus Nordrhein-Westfalen in Deutschland stammt.
Seit 2004 studierte sie am Wiener Max Reinhardt Seminar Schauspiel und hat im Juni 2008 abgeschlossen.
An das Wiener Reinhardt Seminar kam die Nachwuchskünstlerin durch eine Freundin: "Ich wollte eine gute Ausbildung bekommen und habe ein halbes Jahr eine Tour durch staatliche Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum gemacht. Schließlich holte mich eine Freundin hierher. Das Reinhardt Seminar ist natürlich berühmt - zurecht, wie ich seither feststellen konnte. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier aufgenommen wurde und betrachte meine Ausbildung am Seminar als großes Geschenk", so von Spies.
Abschluss mit Solo-Abend am 11. April 2008
Mit ihrem Solo-Abend "Ich brauch Tapetenwechsel", der am 11. April 2008 am Reinhardt Seminar stattfand, beendete Louisa von Spies den Praxis-Teil ihres Schauspiel-Studiums.
"Es waren unter anderem deutsche Lieder der 1930er-Jahre, die ich verändert und in einer eigenen Interpretation präsentiert habe", so die junge Schauspielerin, die bei diesem Programm von ihrem Studien-Kollegen Wojo van Brouwer am Klavier begleitet wurde.
Ab Herbst 2008 in Braunschweig engagiert
Und ab Herbst 2008 hat die junge Schauspielerin bereits ein Fixengagement am Staatstheater Braunschweig, wie sie erzählt:
"Das Reinhardt Seminar macht im vorletzten Jahr der Ausbildung immer ein Intendanten-Vorsprechen im deutschsprachigen Raum. In diesem Rahmen hatte ich ein gutes Vorsprechen in Braunschweig, wurde zu einem weiteren eingeladen - und bekam schließlich das Engagement", freut sich Louisa von Spies.
Freude am Spiel und ernsthafte Auseinandersetzung
"Bei mir ist die Freude am Spiel enorm groß und ich versuche, sie zu behalten. Wie ein Kind zu spielen, nachzumachen und das Leben widerzuspiegeln – die Freude am Kreativsein. Und dann gibt es einen ernsten Teil: sich den großen Fragen des Lebens zu stellen, auf die Suche nach Wahrheit, nach den wesentlichen Dingen des Lebens. Das sind große Herausforderungen", schildert von Spies ihren künstlerischen Zugang.
Von Titania bis "Gefährliche Liebschaften"
Zu sehen war die junge Schauspielerin bisher unter anderem am Reinhardt Seminar als Titania in Shakespeares "Sommernachtstraum", ihrer ersten Produktion, als Marthe Schwerdtlein in Goethes "Faust", als Audrey in Ashman/Menkens "Little Shop of Horrors" bis zuletzt als Madame de Volange in de de Laclos "Gefährliche Liebschaften" in der Regie von Katja Lehmann.
Mehr zu Katja Lehmann in Ö1 Talentebörse
In Ö1 Hörspiel "Zwischen Nase und Brillenbogen"
Im Bereich des Hörspiels konnte die junge Künstlerin in Andreas Jungwirths "Zwischen Nase und Brillenbogen", bei dem Harald Krewer Regie führte, erste Erfahrungen sammeln. Diese Produktion, die auch für das "Hörspiel des Jahres 2007" nominiert war, wurde im Dezember 2007 in Ö1 ausgestrahlt.
"Bei diesem Genre ist das Besondere, dass man nur die eigene Stimme als Mittel des Erzählens einsetzen kann. Da der Zuhörer 'nur' hört, muss der Schauspieler einzig durch seine Stimme Bilder und Stimmungen erzeugen können. Und das ist eine tolle Aufgabe", resümiert von Spies.
Mehr dazu in oe1.ORF.at
Auch Interesse am Film
"Der Film ist ein sehr spannendes Medium und interessiert mich sehr. Ich hoffe, dass ich künftig auch Film und TV machen kann. Vor allem würde ich gerne einmal in einem historischen Film spielen. Aber vorerst hat das Theater Priorität", stellt Louisa von Spies fest.
Mit großen Regisseuren arbeiten
Welche Zukunftswünsche hat die junge Schauspielerin?
"Ich möchte mit großen Regisseuren, die viel Erfahrung haben und von denen ich lernen kann, zusammenarbeiten dürfen"; so Louisa von Spies.
Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der Bank Austria.
Mehr zu Rollen und Aufführungen in oe1.ORF.at
Kontakt
Louisa von Spies
Links
Max Reinhardt Seminar
Hörspiel in Österreich
Staatstheater Braunschweig