"Des is' wirklich olles nur Theater!"

Der Autor Ernst Hinterberger

Ernst Hinterberger liest im Rahmen der "Criminale" aus seinem Buch "Mord im Prater". Den Rummel um die seit längerem boomende Krimiliteratur nimmt der Autor, der seit 50 Jahren der Lehre des Buddhismus anhängt, mit aller gebotenen inneren Ruhe.

"Ruhm is' überhaupt a Witz'"

Die Person des Autors ist für Ernst Hinterberger wie im realen Leben auch in der Krimihandlung völlig uninteressant. Was ihn motiviert, ist eher ein sachliches Interesse an der Vielfalt menschlicher Verbrechensmotive. Die Taten, so Hinterberger, resultieren in den meisten Fällen aus Zwangsvorstellungen, etwa Eifersucht, Gier, Hass oder Neid. Die Handlung konstruiert er so, wie er es einst gelernt hat: In jungen Jahren hat Hinterberger eine Ausbildung zum Polizisten absolviert.

Seit jener Zeit lebt er übrigens auch in der selben Gemeindewohnung am Wiener Margaretengürtel. Hinterbergers Ehefrau zeigt ein winziges, aber sonniges Plätzchen in der 40-Quadratmeterwohnung, an dem sämtliche Bücher und Drehbücher ihres Mannes entstanden sind.

Nach den Lehren des Buddhismus beruht das Leben der Menschheit auf bloßer Einbildung, auf Vortäuschung und Wahn. Sämtliche Lebensläufe sind konstruiert - genau wie in Hinterbergers Krimihandlungen. Alles Illusion - wie die erwähnten Tatmotive - und wie auch der schöne Schein im Fernsehen.

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