Mit Laser und Hypnose
Zahnarztbesuch
Rund 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Oralophobie, einer krankhaften Angst vor Zahnarzt und Zahnbehandlung. Das kann handfeste Folgen haben, dann nämlich, wenn wegen dieser Angst der Zahnarztbesuch oft jahrelang aufgeschoben wird.
8. April 2017, 21:58
Die Fortschritte, die die Zahnmedizin in den letzten Jahren gemacht hat, können ängstliche Patienten und Patientinnen durchaus aufatmen lassen: Eine ausgezeichnete Lokalanästhesie macht auch die schwierigste Wurzelbehandlung schmerzlos - und neue Lasertechnologien ermöglichen überhaupt eine völlig schmerzfreie Behandlung - ganz ohne Betäubung und Taubheitsgefühl.
Innere Reise
Wer seine große Angst vor dem Mann mit dem Bohrer trotzdem nur schwer überwinden kann, dem könnte eine Hypnosebehandlung helfen, wie sie bereits in vielen Zahnarztpraxen eingesetzt wird. Dabei wird mit "Abkoppelung" gearbeitet: "Der Mund wird zur Reparatur abgegeben, der Mensch begibt sich auf eine innere Reise", erläutert die Psychiaterin und Hypnosetherapeutin Prof. Dr. Henriette Walter von der Medizinischen Universität Wien.
Bohrergeräusche und Wasserrauschen werden dabei etwa in die Geräusche eines schnellen Motorbootes und die Gischt des spritzenden Wassers verwandelt. Hypnose funktioniert - und ermöglicht in manchen Fällen sogar eine schmerzfreie Behandlung ganz ohne Betäubung.
Vertrauen schaffen
Auch Verhaltenstherapie und Akupunktur werden gegen eine massive Angst vor der Zahnbehandlung bereits erfolgreich eingesetzt. Hypnose funktioniert übrigens auch bei ängstlichen Kindern. Wichtig ist, dass der Angstpatient beim Zahnarzt ernst genommen wird.
Eine vertrauensvolle Arzt-Patientenbeziehung kann sehr viel zum Angstabbau beitragen. Und neue Behandlungsmöglichkeiten, wie der bereits angesprochene Laser, Ozontherapien oder kariesauflösendes Gel können massiv dazu beitragen, den Betroffenen die Angst zu nehmen und den notwendigen Zahnarztbesuch nicht ausschließlich als unangenehme Erfahrung zu sehen.
Karies verhindern
Rund acht Prozent der zahnärztlichen Kassenordinationen in Österreich sind mittlerweile mit einem Laser ausgestattet - diese Leistung wird allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen. Auch die Universitätszahnkliniken verfügen in Österreich mittlerweile über die Lasertechnologie.
Erforscht wird dabei nicht nur die optimale Behandlung sämtlicher Zahnerkrankungen: "Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Prävention", sagt Prof. DDr. Andreas Moritz von der Universitätszahnklinik Wien. So soll es in nicht allzuferner Zukunft möglich sein, die kristalline Struktur der Zähne so umzubauen, dass Karies gar nicht mehr entstehen kann.
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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 26. Mai 2008, 14:20 Uhr