Große Gefühle

Die Salzburger Festspiele in Ö1

In Ö1 schlägt die Leidenschaftlichkeit der Kunstform Oper wieder spektakulär zu Buche: Die Highlights des Salzburger Festspielsommers sind via Ö1 mitzuerleben. Den Anfang macht die Premiere von Verdis "Otello", live aus dem Großen Festspielhaus.

Dass es gar nicht einfach ist, Opern aus den 400 Jahren ihrer Geschichte zu finden, in denen es eben gerade nicht um Liebe und Tod geht, ist ein Gemeinplatz. Dass das daran liegt, dass zwei der allerersten Opern "Euridice" und "Favola d'Orfeo" hießen, also vom Urmythos des Kampfes erzählen, ob nun die Liebe oder der Tod stärker seien, hieße wohl das Pferd von hinten aufzäumen: Warum nämlich die Affinität von Liebe und Tod so häufig gerade zum Thema der Oper wird, ist Gegenstand des programmatischen Aufsatzes der heurigen Salzburger Festspiele von Dieter Borchmeyer, der das diesjährige Festspielmotto "Denn stark wie die Liebe ist der Tod" umkreist.

Otello

In Ö1 jedenfalls schlägt die Leidenschaftlichkeit dieser Kunstform heuer ebenfalls wieder deutlich und spektakulär zu Buche. Gleich zu Beginn der Festspielzeit, am 1. August, ist Giuseppe Verdis "Otello" live mitzuerleben, ein Dramma lirico, das bekanntermaßen mit nicht weniger als mit Mord und Selbstmord endet und heuer in einer Neuinszenierung mit Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern zu erleben ist.

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Roméo et Juliette

Tags darauf folgt jene Geschichte, die überhaupt als der Inbegriff des Liebes(un)glücks gilt: "Roméo et Juliette" in der musikalischen Interpretation durch Charles Gounod, ebenfalls live in Ö1.

Herzog Blaubarts Burg

Am darauffolgenden Freitag, dem 8. August, ist ein Schlüsselwerk des frühen 20. Jahrhunderts zu erleben: Béla Bartóks einaktige und eine Stunde kurze Oper über die Abgründe der dunklen, einsamen Seele: "Herzog Blaubarts Burg", wiederum interpretiert von den Wiener Philharmonikern und aufregenderweise dirigiert von Peter Eötvös, Landsmann des Komponisten und einer der faszinierendsten Interpreten der Musik der Moderne.

Rusalka

Die vierte Salzburg-Oper in Ö1 dirigiert der designierte Staatsopern-Chefdirigent Franz Welser-Möst mit seinem Cleveland Orchestra: das lyrische Märchen in drei Akten "Rusalka" von Antonin Dvorak. Auch diese märchenhafte Geschichte endet mit einem tödlichen Liebeskuss.

Christine Schäfer

Bei so viel Liebe und Tod auf Opernbühnen scheint es für konzertante Musik emotional eng zu werden, aber die exquisite Programmierung und die weltbesten Interpretinnen und Interpreten spannen andere Räume auf: Die Sopranistin Christine Schäfer beispielsweise, seit ihrem Salzburger Cherubino vor zwei Jahren ohnedies Inbegriff hochkonzentrierter Emotion, präsentiert gemeinsam mit dem Dirigenten und Pianisten Ingo Metzmacher einen Liederabend mit Musik von Hugo Wolf, Gustav Mahler und Johann Sebastian Bach.

Jordi Savall

Jordi Savall spielt mit dem Attersee Institute Orchestra Musik von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und Jean-Baptiste Lully. Das Auryn-Quartett konzertiert gemeinsam mit Michael Schade und Genia Kühmeier im Rahmen des Schwerpunkts "Schubert-Szenen" der heurigen Salzburger Festspiele.

Diese aus dem Gesamtangebot herausgegriffenen Konzerte sind alle in der zweiten Augusthälfte in Ö1 zu hören.

Liebe und Tod

Zurück zum Motto der diesjährigen Festspiele "Denn stark wie die Liebe ist der Tod": Warum wird die Affinität von Liebe und Tod so häufig gerade zum Thema der Oper, fragt rhetorisch Dieter Borchmeyer. Die Musik allein vermöge den Augenblick des Liebesglücks und den Augenblick des Todes "anzuhalten", ihn zu perpetuieren.

Einen Sommer voll selig angehaltener Glücksmomente und aus sicherer Distanz erlebter Todesgefahren in gedehnten Augenblicken und stillstehender klingender Zeit ermöglicht auch heuer wieder der Festspielsommer in Ö1.

PS. "Kontinent Sciarrino" ist der Titel eines Programmschwerpunkts der Salzburger Festspiele, der dem durch seine antinaturalistisch und mystisch wirkenden Musiktheaterwerke bekannt gewordenen italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino gewidmet ist. Ö1 bringt in seiner Reihe "Zeit-Ton" eine Sciarrino-Schwerpunktwoche (18. bis 22. August, jeweils 23:05 Uhr).

Hör-Tipp
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