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Radiokolleg
Was leistet Psychotherapie? (1)
Pillen und Reden
12. Mai 2025, 09:05
Im Lauf des letzten halben Jahrhunderts sind die Erwartungen an psychotherapeutische Interventionen gestiegen. Sie sollen sowohl im medizinischen als auch im sozialen Bereich heilende oder zumindest verbessernde Effekte erzielen. Können sie die damit verbundenen Hoffnungen erfüllen?
Leib und Seele als zwei Seiten einer Münze beschäftigten die Menschen schon in der Antike. Die Entdeckung körperlicher Krankheitssymptome als Ausdruck seelischer Konflikte revolutionierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Menschenbild. Nicht weniger revolutionär war die Entdeckung und Anwendung antipsychotischer Medikamente Mitte der 1950er Jahre und die Entwicklung moderner Antidepressiva zum Ausgleich von Botenstoffen im Gehirn Mitte der 1980er Jahre. Obwohl der Kausalzusammenhang zwischen Psychopharmakologie und Befinden noch immer nicht eindeutig geklärt ist, gibt es nachweisliche statistische Korrelationen, beispielsweise die Halbierung der Selbstmordrate seit Einführung der Selektiven Serotoninaufnahmehemmer SSRI. Es gibt aber auch Befürchtungen bezüglich Abhängigkeit, Nebenwirkungen und Persönlichkeitsunterdrückung. Sind Medikament eine Alternative zu psychotherapeutischen Verfahren? Ergänzen sie diese? Können sie sie ersetzen?
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- Christa Nebenführ