Vor- und Nachteile
Welches Netbook kaufen?
Vor einem Jahr ist das erste Netbook auf dem Markt erschienen. Ursprünglich als kostengünstiger Bildungsrechner für Kinder in Entwicklungsländern gedacht, entwickelte sich weltweit zum Verkaufsschlager. Fast jede Woche wird ein neues Gerät vorgestellt.
8. April 2017, 21:58
Seit einem Jahr überlege ich mir nun schon ein Netbook zu kaufen. Ein Netbook ist wie gemacht für meine Anforderungen, unterwegs oder zuhause auf dem Sofa: Schnell mal im Internet was recherchieren, vielleicht das eine oder andere E-Mail schreiben und Filme schauen. Dafür brauche ich kein 2.000 Euro teures Notebook.
Das würde ich außerdem kaum in den Urlaub mitnehmen, auch wenn ich mich immer wieder ärgere, dass ich zum Beispiel meine Fotos nicht zwischenspeichern kann. Selbst zum Arbeiten wäre ein Netbook als mobile Schreibmaschine praktisch. Alles andere, wie Bildbearbeitung, mache ich ohnedies lieber auf meinem Rechner mit großem Monitor zuhause.
Das Problem
Ich kann mich angesichts der immer neuen Modelle, die auf den Markt kommen, nicht entscheiden. Dabei ist es theoretisch ganz einfach: Ich will eine ordentliche Tastatur, mit der ich auch mal längere Texte schreiben kann, ohne im Anschluss einen Chiropraktiker aufsuchen zu müssen.
Einen Monitor, der mir selbst bei Sonnenschein ausreichend Einblick gewährt. Und eine Akkulaufzeit, die mich nicht alle zwei Stunden dazu zwingt, an den unmöglichsten Orten eine Steckdose zu suchen. :eicht sollte es, wenn geht, auch noch sein.
Die Tastatur
Bei der Tastatur bin ich aufgrund der gegebenen Größenverhältnisse bereit einen Kompromiss einzugehen: Netbooks, selbst im Zehn Zoll Format, das entspricht ungefähr 18 mal 26 Zentimeter, also genau zwischen A4 und A5, können keine normal große Tastatur beherbergen. Fast alle brauchen daher eine gewisse Eingewöhnungszeit, um halbwegs fehlerfrei tippen zu können.
Die Tücke liegt allerdings im Detail: So hat etwa Asus bei seinem Modell die rechte Shift-Taste so verkleinert und ganz außen platziert, dass ich meistens die Bild-nach-oben-Taste treffe und sinnfrei im Text herumspringe. Das geht auch besser, wie beim Samsung-Netbook.
Der Monitor
Die Auflösung ist aufgrund der Größe der Geräte natürlich ebenfalls beschränkt, eine Website geht sich bei den 1.024 mal 600 Pixel der aktuellen zehn-Zoll-Modelle aber allemal aus, ohne dass man viel nach rechts scrollen muss.
Beim Monitor bin ich dagegen kompromisslos: Auch wenn verspiegelte Monitore laut Herstellern dem Betrachter mehr Brillanz bieten sollen, kommt mir für unterwegs nur ein mattes Display ins Haus. Damit kann man nämlich auch bei Beleuchtung, egal ob künstlich oder natürlich, sehen, was der Computer gerade macht und nicht nur seine Frisur kontrollieren. Business-Notebooks, die vor allem für den Gebrauch außer Haus vorgesehen sind, sind übrigens auch alle entspiegelt.
Der Akku
Der Akku sollte aus sechs Zellen bestehen, damit dem Netbook nicht nach zwei Stunden der Saft ausgeht. Mit sechs Zellen kommt man durchschnittlich fünf Stunden weit. Manche Hersteller versprechen sogar bis zu sieben Stunden Akkulaufzeit, nicht immer geben sie dabei aber an, ob der Monitor dafür auf halbe Helligkeit gestellt und WLAN ausgeschaltet sein muss.
Die Angebote
Müsste ich mich sofort entscheiden, würde ich wohl die Wind Luxury Edition nehmen, der MSI im Vergleich zum ersten Modell einen Sechs-Zellen-Akku und schnelleres WLAN spendiert hat.
Allerdings hat Dell inzwischen ein 12-Zoll-Netbook angekündigt und die Tastatur des Samsung Netbooks mit seiner normal großen Shifttaste scheint wie gemacht für mich.
Oder warte ich doch lieber auf das frisch angekündigte Mini 1000 von Hewlett Packard, dessen Touchpadtasten allerdings links und rechts vom Touchpad platziert wurden und damit etwas Fingerakrobatik erfordern?
Ich sehe erneut harte Zeiten auf mich zukommen.
Hör-Tipp
Digital.Leben, Montag bis Freitag, 16:55 Uhr