Qualitätskriterien bei Fernsehern

Welchen Fernseher kaufen?

Beim Kauf eines Fernsehgerätes scheiden sich die Geister. HD-Ready oder Full HD soll es können - 100 Hertz Bildwechselfrequenz Minimum versteht sich von selbst. Doch wäre OLED nicht doch die Wahl der Stunde? Digitale Aufklärung aus erster Hand.

Der Österreicher hat einen Nachholbedarf in punkto Fernsehgeräten, sagt der Fachmann. Im europäischen Vergleich haben wir die ältesten Geräte zu Hause stehen. Wer kennt nicht jemanden, der sich rühmt, sein Gerät sei 10 oder gar 15 Jahre alt.

Für Wolfgang Krejic, Obmann des Radio- und Elektrohandels der Wirtschaftskammer Österreich ist das unverständlich. Wo es doch günstige LCD und Plasmaschirme zu erstehen gibt. Röhrenbildschirme werden nicht mehr produziert.

Plasma vs. LCD

Qualitätskriterien bei Fernsehern sind Helligkeit und Farbwiedergabe. Hier ist schneidet der Plasmabildschirm besser ab als der mit dem Liquid Crystal Display, kurz LCD genannt. Die Farbwiedergabe und Kontrast sind besser als bei billigen LCD-Bildschirmen. Plasmaschirme können ein sehr tiefes Schwarz darstellen, das bei LCD oft als dunkles Grau empfunden wird.

Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Ansteuerung der Bildpunkte bei LCD und Plasma. Wo LCD zu wenig schwarz erscheint, kann es bei Plasmabildschirmen vorkommen, dass sich Einbrenneffekte einstellen, dass zum Beispiel Senderlogos in einer Ecke des Bildschirms ständig leuchtende Zellen hinterlassen. Über kurz oder lang wird LCD den Plasmabildschirm ablösen, glaubt Wolfgang Krejic von der WKÖ: "Bis zu einer Größe von 40 Zoll, also einer Bildschirmdiagonale von circa einem Meter, ist zwischen LCD und Plasma heute schon keine Differenz mehr".

Organic Light Emitter Displays, kurz OLEDs sind noch Zukunftsmusik. Zwar überzeugen die Helligkeit und der starke Kontrast durch das organische Material doch, die Größe und Lebensdauer der Bildschirme lässt noch zu wünschen übrig.

Full HD und HD ready

Ein wesentliches Qualitätskriterium ist die Auflösung und je mehr Zeilen ein Gerät hat, desto schärfer ist das Bild. Es sollte ein High Definition Signal erkennen, was aber bei neuen Geräten Standard ist. Full HD heißt, dass 1920 Bildpunkte horizontal und 1080 vertikal angezeigt werden. Bei HD ready muss das Display zusätzlich noch 1080p50 Signale empfangen und verarbeiten können, was zu einem noch schärferen Bild führt und der zukünftige HDTV-Standard für HDTV-Produktionen ist.

Auch eine Bildwechselfrequenz von 100 Hz liegt, verbessert den Sehgenuss, da es zu keinen Wischeffekten kommt, wenn die Szenen mal bewegter werden. Einzig allein die Größe der gewünschten Flimmerkiste ist noch von entscheidender Bedeutung, sagt der Fachmann. Oft kaufen die Kunden zu kleine Geräte, die sie am nächsten Tag umtauschen.

Langlebig

60.000 Stunden sollen sowohl Plasma- als auch LCD-Bildschirme erleuchtet bleiben. Das entspricht einer Nutzungsdauer von rund 20 Jahren - aber nur wenn man die Flimmerkiste jeden Tag acht Stunden lang beansprucht.

Bei den Röhrengeräten hat man mit fünf bis zehn Jahren Lebensdauer gerechnet. Dem Österreicher ist der Fernseher wichtig, so sorgt sich der Fachmann auch nicht um einen Einbruch des Umsatzes in der Vorweihnachtszeit.

Hör-Tipp
Digital.Leben, Dienstag, 9. Dezember 2008, 16:55 Uhr

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