Engagement für eine nachhaltige Entwicklung

Indiens Forschung

"Für eine nachhaltige globale Entwicklung" lautet das Motto des Energie- und Ressourcen-Instituts TERI in Neu Delhi. Es versteht sich als Katalysator und will in allen Bereichen den Anstoß zu nachhaltiger Entwicklungen geben.

"Eine Milliarde Leben erleuchten" nennt sich eine aktuelle Kampagne von TERI, dem in der indischen Hauptstadt Neu Delhi ansässigen Energie- und Ressourcen-Institut. Das Projekt zielt nicht nur auf die mindestens 400 Millionen Inder, die bis heute keinen Zugang zu Elektrizität haben, sondern auf weitere Millionen Menschen in anderen Kontinenten, die sich in der gleichen Lage befinden.

TERI, das seit Jahren auch international finanzielle Unterstützung erhält und international Kooperationen eingeht, will diesen Austausch besonders im Bereich der Solarenergie vorantreiben.

Solarlampen statt Kerosin

Im Rahmen der Kampagne "Eine Milliarde Leben erleuchten" werden in den Dörfern Sonnenkollektoren installiert und mit einer Ladestation gekoppelt. Die Menschen können entweder Solarlaternen kaufen und sich an der Ladestation ihre Batterien mit Solarenergie aufladen lassen oder tageweise Laternen mieten - und zwar zu dem Preis, den sie sonst für Kerosin, Kerzen oder Öllampen ausgeben würden.

Dieses Mietmodell kommt nach der bisherigen Erfahrung von TERI sehr gut an. "Die Menschen fühlen sich damit wohl, weil sie wissen, wenn sie es sich morgen nicht leisten können, eine Solarlaterne auszuleihen, dann müssen sie das nicht tun. Aber wenn sie eine mieten, bekommen sie ein besseres und saubereres Licht als bei einer Kerosinlampe", sagt Akanksha Chaurey, Leiterin der Abteilung für dezentralisierte Energielösungen.

Eine Non-Profit-Forschungseinrichtung

Nur wenn eine Technologie passt, wird sie von den Menschen auch angenommen und kann ihnen Nutzen bringen: Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die TERI bei seinen Entwicklungsprojekten in ländlichen Gebieten gelernt hat. TERI wurde vor 35 Jahren als Non-Profit-Forschungseinrichtung gegründet. Anlass war die Anfang der 1970er Jahre wachsende Sorge über Umweltverschmutzung, die Ausbeutung nicht erneuerbarer Energiequellen und die künftige Energieversorgung Indiens.

Ein starker Fokus wurde sehr bald auf die ländlichen Gebiete gelegt, wo noch immer knapp zwei Drittel der Inder leben. Die heute 700 Mitarbeiter von TERI beschäftigen sich mit einer großen Bandbreite an Themen von der lokalen bis zur staatlichen Ebene. Dazu gehören neben der Energieversorgung auch politische, rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen.

Die ganze Welt ist eine Familie

TERI unterstützt die indische Regierung in allen Fragen zum Klimawandel, dem Kyoto-Protokoll und anderen einschlägigen internationalen Vereinbarungen. Der Generaldirektor von TERI, Rajendra Pachauri, ist zugleich Präsident des UNO-Klimarats IPCC. 2007 wurde er in dieser Funktion zusammen mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Indien, betonen man bei TERI, sei ein Land mit einer uralten Zivilisation, wo zahlreiche alte Traditionen und überkommenes Wissen bis heute das Handeln leiten. Dazu gehöre die Philosophie des Vasudhaiva Kutumbakam, die Lehre von der ganzen Welt als einer Familie.

Hör-Tipp
Dimensionen, Dienstag, 10. Februar 2009, 19:05 Uhr

Links
Energie- und Ressourcen-Instituts, TERI