Eine vielfach ausgezeichnete Nachwuchs-Musikerin
Lea Birringer, Geigerin
Schon mit drei begann sie mit der Violine: Lea Birringer, Jahrgang 1986, die an der Mozarteum-Uni Salzburg Konzertfach Geige studiert. 2008 gewann die junge Geigerin, die eine Ceruti spielt, den ersten Preis beim Brahms Wettbewerb in Pörtschach.
27. April 2017, 15:40
Lea Birringer spielt Paganini, Saint-Saens, Lutoslawski
"Ich habe eine um drei Jahre ältere Schwester. Sie begann mit drei, Klavier zu lernen. Unsere Eltern wollten uns schon früh zur Musik heranführen. Vor allem meine Mutter, die einmal selbst Klavier lernen wollte, damals aber nicht die Möglichkeit dazu hatte. Und so wollte sie es nun ihrer Tochter ermöglichen.
Ich war schon mit drei von Musik begeistert. So nahmen mich meine Eltern einmal zum Klavierlehrer meine Schwester mit. Aber der meinte, es wäre doch besser, wenn ich ein anderes Instrument erlerne. Und er schickte uns zu seiner Frau, die Geigenpädagogin ist. So war es eigentlich Zufall, dass ich mit der Geige begonnen habe. Sie ist einfach mein Instrument", erzählt Lea Birringer, die aus Quierschied im Saarland in Deutschland stammt, Jahrgang 1986, über ihre Anfänge.
Seit 2001 studiert Birringer an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Igor Ozim Konzertfach Geige. Zunächst besuchte sie den Vorstudienlehrgang, nach der Matura begann sie 2005 mit dem Vollstudium. Den Bachelor wird sie im kommenden Juni machen, und danach mit dem Master-Studium fortsetzen.
Entscheidung für Salzburg
"Ich lernte schon bei Professor Ozim, als er noch in Köln unterrichtete. Danach war er an der Hochschule in Bern. Und eines Tages sagte er mir, dass er nach Salzburg ans Mozarteum wechselt. Also fuhr ich dann jedes zweite Wochenende nach Salzburg zum Unterricht. Und begann dann natürlich hier mit dem Vollstudium. Denn ich wollte unbedingt bei Progessor Ozim bleiben, der ein hervorragender Lehrer ist", erläutert Lea Birringer.
Mit der Geige singen
"Man kann mit ihr singen, quasi die menschliche Stimme nachahmen - das fasziniert mich besonders an der Geige. Und es gibt ein riesiges Repertoire. Man bleibt daher nie auf der Stelle stehen, sondern muss sich immer weiterbilden", beschreibt Birringer ihre Affinität zur Geige.
Als Solistin von Salzburg bis Japan
Mittlerweile konnte Lea Birringer umfangreiche Erfahrungen als Solistin sammeln: so trat sie bisher unter anderem mit den Berliner Symphonikern, dem Rundfunksinfonieorchester Saarbrücken sowie den Jenaer Philharmonikern auf.
Die junge Geigerin spielte unter anderem in Salzburg, in der Philharmonie Berlin, in der Schweiz, in Luxemburg, Italien, Kroatien sowie in Japan.
Gewinnerin des Brahms Wettbewerbs 2008
Seit ihrer Jugend hat Lea Birringer zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und erhielt Preise und Auszeichnungen. So war sie 2008 Siegerin des Internationalen Johannes Brahms Wettbewerbs in Pörtschach:
"Der Brahms Wettbewerb war für mich natürlich ganz wichtig, weil ich da aus 83 Kandidatinnen und Kandidaten als Siegerin hervorging. Im Jahr davor konnte ich Lipizer- sowie beim Spohr-Wettbewerb jeweils zweite Preise erringen. Diese Auszeichnungen waren als Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin, sehr wichtig für mich", berichtet Lea Birringer, die kürzlich bei David-Oistrach-Wettbewerb in Moskau ein Diplom erhielt.
Ceruti-Geige von Deutscher Stiftung Musikleben
Seit 2005 ist die erfolgreiche Nachwuchs-Geigerin Stipendiatin und Preisträgerin des 13. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumenten-Fonds der Deutschen Stiftung Musikleben - und hat seither eine Ceruti-Geige ex 1800:
"Ich habe das Glück, dass die Deutsche Stiftung Musikleben mir dieses wunderbare Instrument zur Verfügung stellt und ich auf einer Ceruti spielen darf. Und ich hoffe, dass ich sie noch lange behalten kann", berichtet Birringer.
Berufliche Perspektiven
"Natürlich will ich vor allem als Solistin tätig sein. Aber realistisch gesehen ist es schwer, nur davon zu leben. Daher ist es wichtig, sich zumindest ein zweites Standbein zu schaffen. Sei es nun eine Orchesterstelle oder in der Kammermusikmusik. Ich möchte beim Klavier-Trio, wo meine Schwester als Pianistin mitwirkt, bleiben. Außerdem würde ich gerne in naher Zukunft zu unterrichten beginnen", präzisiert Birringer ihre Berufsvorstellungen.
Konzerte im Mozarteum-Solitär und in München
Ihr nächstes Konzert hat Lea Birringer am 2. Mai 2009 im Solitär der Mozarteum-Uni Salzburg, wo sie mit einer Mozart-Sonate sowie dem Mendelssohn-Klaviertrio op. 49 zu hören sein wird.
Und am 19. Juni 2009 wird die junge Geigerin im Rahmen von "Sport meets Art'09" mit ihrer Schwester Esther im Circus-Krone-Bau München auftreten, wo sie Waxmans "Carmen Fantasie" spielt.
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Solistin, Kammermusikerin und Pädagogin
Derzeit schreibt die ambitionierte Nachwuchs-Geigerin an ihrer Diplomarbeit über Jascha Haifetz und seine Interpretation des Korngold-Violinkonzerts. Für ihr Repertoire erarbeitet sie nun auch das Korngold-Violinkonzert sowie Violinkonzerte von Schostakowitsch und Szymanowski.
Wie ihre Zukunftswünsche lauten? "Mein größter Wunsch ist es natürlich, Solistin zu sein. Und das auf einer Basis von zahlreichen Kammermusik-Konzerten. Aber auch die Pädagogik ist mir wichtig. Deshalb würde ich sehr gerne unterrichten - und meine Erfahrungen weitergeben", so Lea Birringer.
Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der Bank Austria.
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Lea Birringer
Tipp
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Links
Universität Mozarteum Salzburg
Lea Birringer
Esther Birringer
Berliner Symphoniker
Deutsche Stiftung Musikleben
16. Internationaler Johannes Brahms Wettbewerb 2009
Sport meets Art '09