Seit Herbst 2010 in Linz engagiert
Markus Subramaniam, Schauspieler
Durch Schulaufführungen kam er zum Theater: Markus Subramaniam, Jahrgang 1986, der heuer am Wiener Reinhardt Seminar sein Schauspiel-Studium abgeschlossen hat. Seit September 2010 ist er nun am Landestheater Linz engagiert.
27. April 2017, 15:40
"Ich habe mit etwa zehn mit dem Klavierspielen begonnen. In der Folge sammelte ich damals meine ersten Erfahrungen mit Auftritten. Ab der sechsten Klasse hatten wir dann im Gymnasium Theater-Aufführungen. Zunächst waren es Sketches-Abende, in der Oberstufe dann richtige Aufführungen.
Ich spielte damals meine erste Bühnenrolle - und geriet in Panik, als ich das Publikum sah, und vergaß meinen Text. Dennoch war es eine sehr positive Erfahrung für mich und ich erhielt ganz positive Resonanz.
Im letzten Schuljahr nahm ich privaten Unterricht in München und bereitete mich auf die Vorsprechen an den Schauspielschulen vor. Und so kam ich an das Reinhardt Seminar in Wien, wo ich aufgenommen wurde", erzählt Markus Subramaniam, gebürtiger Deutscher aus Dachau, Jahrgang 1986, über seine Anfänge.
Seine Schauspiel-Ausbildung hat Subramaniam, der eine Klavierausbildung hat und auch Posaune spielt, im Sommer 2010 abgeschlossen.
Authentizität als oberstes Prinzip
"Das Wichtigste auf der Bühne ist für mich, authentisch zu sein. Die Menschen müssen glauben, was ich auf der Bühne mache. Und so für einen Augenblick in dieser Illusion sein - und an die Illusion glauben", erläutert Subramaniam seinen künstlerischen Zugang.
Engagement in Linz seit Herbst 2010
Seit September 2010 ist Markus Subramaniam am Linzer Landestheater engagiert.
Am 16. Oktober 2010 hat er mit seiner Studienkollegin Angela Smigoc Premiere in Anupama Chandrasekhars Telefon-Drama "Falsch verbunden". Regie führt Schauspiel-Chef Gerhard Willert.
Vielschichtiger John in Bowells "Lantana"
Mittlerweile konnte der junge Schauspieler in mehreren Seminar-Inszenierungen Theater-Praxis sammeln und spielte seine erste Rolle in Sarah Kanes "Gesäubert" in der Regie von Jerome Junod. Zuletzt wirkte er in der musikalischen Produktion "Nachtschicht" mit. Zu einer seiner wichtigsten Arbeiten zählt Andrew Bowells "Lantana" in der Regie von Steffen Jäger:
"Ich habe in dieser Produktion den John gespielt. Es ist eine Figur, die etwas sehr Ernstes, Festgefahrenes hat, John könnte zum Beispiel ein Anwalt sein. Steffen Jäger nahm für seine Fassung noch sechs Nummern aus dem Off-Broadway-Musical 'Hedwig and the Angry Inch', das hier nicht so bekannt ist, die ich singen durfte.
Ich gehe in diesem Stück wahrscheinlich fremd. Aber in Jägers Fassung spielte ich parallel zu meiner Rolle eine Drag Queen, also eine Tunte. Dadurch wurde meiner Rolle sehr vielschichtig. Wichtig war es für mich, vor allem eine authentische Drag Queen zu sein. Denn man fällt ja schnell in Klischees hinein, wie sich Schwule verhalten", so der junge Nachwuchs-Schauspieler.
Mehr zu Steffen Jäger in Ö1 Talentebörse
In "Georgia"-Premiere bei "Zorn!"-Festival am Seminar
Zuletzt war Markus Subramaniam im Rahmen des neuen Reinhardt-Seminar-Festivals "Zorn!", das Ende September 2009 in Kooperation mit dem Salon5 und der Filmakademie Wien startete und sich mit den verschiedenen Erzähl-Formen auf der Bühne beschäftigte, zu sehen.
Er spielte in der österreichischen Erstaufführung von Nino Haratischwilis Stück "Georgia", in dem es um den mysteriösen Tod der Mutter der jungen Protagonistin geht, die Rolle des Gio:
"Es geht um eine junge Georgierin, die nach Deutschland gezogen ist, weil sie mit den familiären und der Situation in ihrem Land nicht fertig wird. Ich spiele ihren Bruder, der inhaftiert ist, weil er jemanden erschossen hat. Ich war mit großer Freude bei dieser Arbeit, denn die Geschichte hat mir sofort gefallen. Und außerdem schätze ich Hannan Ishay sehr, der das Stück inszenierte", berichtet Markus Subramaniam, über diese Produktion, die vier Mal gezeigt wurde.
Bei Festivals in Warschau, Amsterdam und Zürich
Im Juni 2009 wirkte der junge Schauspieler im Rahmen von Gastspielen bei Schauspielschul-Festivals in Warschau, Amsterdam und Zürich in den Seminar-Produktionen von "Tango Gombrowicz" sowie Hofmannsthals "Das gerettete Venedig" mit.
In Kunst-Film und Trailer für "Diagonale 2009"
Auch erste Film-Erfahrung konnte Subramaniam, den dieses Medium sehr interessiert, inzwischen sammeln:
Bei einem Casting wurde er für Dariusz Kowalskis Kunst-Film "Interrogation Room", der im Kunsthaus Graz gezeigt wurde, ausgewählt. Die Kurz-Version des Films war dann als "Diagonale"-Trailer in den Kinos zu sehen.
Ö1 Hörspiel "Angriffe auf Anne"
Und noch ein weiteres Medium lernte Subramaniam vor kurzem in der Praxis kennen:
Im Rahmen eines Seminar-Workshops wirkte er im Ö1 Hörspiel "Angriffe auf Anne" von Martin Crimp mit.
Als Theater- und Filmschauspieler arbeiten
Wie lauten die Zukunftswünsche des jungen Nachwuchs-Schauspielers?
"Ich würde später gerne als freischaffender Künstler, der sowohl in der Theater- wie in der Filmszene etabliert ist, arbeiten - und mir dann die Projekte aussuchen können. Und ich möchte auch eine Familie gründen, auch das ist wichtig zum Zufriedensein", so Markus Subramaniam.
Service
Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der UniCredit-Bank Austria
Mehr zu gespielten und gearbeiteten Rollen sowie Festival-Teilnahmen von Markus Subramaniam in oe1.ORF.at
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Markus Subramaniam
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Zorn! - Dramatisches Erzählen heute