Neue Trends bei Computer- und Videospielen
Zocken bis zum Abwinken
Videospiele sind längst nicht mehr nur Freizeitbeschäftigung für Kinder oder Nerds, sie sind fixer Bestandteil unserer Kultur - wie sehr, zeigte sich jüngst bei Spielemessen in Köln und Leipzig. Viele Spiele verlangen vollen Körpereinsatz.
8. April 2017, 21:58
Die Gamescom in Köln besuchten zwischen 19. und 23. August 2009 245.000 Menschen, damit ist sie die grötße Spielemesse der Welt.
Der auffälligste Trend bei der Gamescom in Köln war die Steuerung von Spielen mittels Bewegung, wie es Nintendo bereits seit über zwei Jahren mit seiner Spielekonsole Wii vorzeigt. Hier will die vom Erfolg offenbar überraschte Konkurrenz nun aufholen. Microsoft demonstrierte dazu hinter verschlossenen Türen sein bereits Anfang Juni bei der US-Spielemesse E3 vorgestelltes Project Natal, bei dem gleich der ganze Mensch zum Controller wird. Statt Knöpfe auf einer Konsole zu drücken, hält der Spieler etwa bei einem Autorennen ein imaginäres Lenkrad und steuert damit "ganz natürlich" in der Luft.
Doch Videospiele sollen nicht nur über Bewegung stärker interaktiv werden, sie sollen auch reifer und erwachsener werden und damit neue Zielgruppen ansprechen. Das Spiel "Flower" wurde auf der Entwicklerkonferenz GDC mehrmals als gutes Beispiel hervorgehoben, wie Spiele andere Emotionen als Frust und Aggression hervorrufen können. Um diese Emotionen auslösen zu können, müsse aber ein ganz neues Vokabular erfunden werden, meinte Kellee Santiago von ThatGamecompany, dem Entwicklungsstudio hinter "Flower."
Da die technische Entwicklung mittlerweile deutlich langsamer voranschreitet, legen die Spieler wieder mehr Wert auf den Inhalt, sagt auch Cevat Yerli, Geschäftsführer der deutschen Spielefirma Crytek, die für die grafischen Leistungen ihrer Game-Engine bekannt ist. In den nächsten fünf Jahren werde sich die Grafik nicht großartig verbessern. Bis eine Spielfigur glaubhaft Emotionen zeigen kann, werden laut Yerlie noch mindestens zehn bis fünfzehn Jahre vergehen.
Mit der Games Convention Online (GCO) gab es von 31. Juli bis 2. August noch eine zweite, mit 43.000 Besuchern aber deutlich kleinere Videospielmesse in Deutschland. Nachdem die Branchengrößen heuer geschlossen nach Köln abgewandert sind, konzentrierte sich die bisher größte Spielemesse auf die boomende Branche der Online-, Browser- und Handygames. Als Partnerland konnte Südkorea gewonnen werden, wo die in der Basisversion kostenlosen Browsergames bereits eine Art Volkssport sind. Dieser Art des Gamings gehört die Zukunft, waren sich die Betreiber sicher, bisher ist die Branche aber noch deutlich kleiner als die klassischen PC- und Konsolenspiele.
Mehr dazu in futurezone.ORF.at
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