Dedicated To Haydn

8. April 2017, 21:58

In den Programmen, die für 2009 an Haydns Wirkungsstätten in Eisenstadt geplant waren, sollte auch die zeitgenössische Musik einen besonderen Stellenwert haben. Koordiniert wurde dieses internationale Kompositionsprojekt unter dem Namen "Dedicated to Haydn" vom Pianisten Harald Kosik. Das von ihm geleitete Haydn Trio Eisenstadt hat die entstandenen Trio-Kompositionen von 18 Musikschaffenden aus aller Welt beim "Triothlon" im April 2009 auch zur Aufführung gebracht. Ö1 sendet nun an zwei Tagen ausgewählte Werke.

Anleihen beim 100. Todestag

"Hommage an Haydn" heißt ein Klavierstück von Claude Debussy, das 1909 auf Anregung der französischen Musikzeitschrift "Revue musicale mensuelle de la S.I.M." entstand, die zum 100. Todestag des berühmten Esterhazyschen Kapellmeisters ein Kompositionsprojekt initiierte. Daran beteiligten sich insgesamt sechs Komponisten, darunter auch Maurice Ravel, der ein Menuett über den Namen Haydn beisteuerte.

Harald Kosik hatte diese Stücke während seiner Pianisten-Ausbildung kennengelernt, ihre Entstehungsgeschichte recherchiert und wurde bereits 2007 mit einem Konzept für ein Nachfolgeprojekt bei Haydn-Festspielintendant Walter Reicher vorstellig. Die Idee wurde aufgegriffen und erweitert: Ausgewählt wurden sechs österreichische Komponisten, sechs europäische und sechs von allen Kontinenten.

18 Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt

Unter den 18 Komponistinnen und Komponisten finden sich so renommierte wie der Brite John Woolrich und Dieter Schnebel aus Deutschland. Der Jüngste der Europa-Gruppe ist mit 32 Jahren der Ungar Marton Illes, der in den vergangenen Jahren große Auftragsarbeiten für das Klangspuren-Festival Österreich, das Festival Heidelberger Frühling oder die Thüringer Symphoniker verfasst hat.

Im Kontinente-Paket sind etwa Lalo Schifrin aus Argentinien und Elisabeth Kats-Chernin vertreten. Alle Künstlerinnen und Künstler repräsentieren einen Kontinent, Asien wird doppelt durch den Japaner Yui Kakinuma und den chinesischen Komponisten Xiaogang Ye vertreten.

Das Thema konnte frei gewählt werden, es musste nur einen Bezug zu Haydn haben, "zu Werk, Leben, oder irgendwelchen Marotten Haydns", so Initiator Harald Kosik.

Die sechs teilnehmenden Österreicher gehören mehr zur jungen Riege der zeitgenössischen Komponisten. Gleich zwei davon sind Beat-Furrer-Schüler: die 1969 in Vorarlberg geborene Johanna Doderer sowie die 37-jährige Grazerin Elisabeth Harnik. Aus der Richtung des Musiktheaters und der Kirchenmusik kommt Jury Everhartz, einen interdisziplinären Ansatz verfolgt der aus dem Burgenland stammende 42-jährige Gerhard Krammer. Ebenfalls aus Oberwart ist der 1969 geborene Helmut Hödl, der seit 1993 im Orchester der Wiener Volksoper engagiert ist und unter anderem Stipendien der Wiener Philharmoniker oder der Yamaha Foundation of Europe bekommen hat.

Die Auftragswerke sind auf einer CD-Box des "Haydn-Trios Eisenstadt" erschienen.

Übersicht

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