"Concerto d'Aranjuez" mit Harfe
Benefizkonzert für die Kinder-Krebs-Hilfe
Krebskranke Kinder und deren Familien brauchen mehr Unterstützung, als die öffentliche Hand zur Verfügung stellt. Die Kinder-Krebs-Hilfe unterstützt betroffene Familien. Das RSO Wien gibt am 16. Februar ein Benefizkonzert für die Elterninitiative.
8. April 2017, 21:58
Hansgeorg Schmeiser in "Von Tag zu Tag"
Ungefähr 250 Kinder erkranken in Österreich pro Jahr an Krebs. Diese Kinder und deren Familien brauchen mehr Unterstützung, als die öffentliche Hand zur Verfügung stellt. Die Kinder-Krebs-Hilfe finanziert mobile Krankenschwestern, Freizeit- und Therapieaktivitäten und verschiedene Selbsthilfegruppen.
Das RSO Wien spielt am Dienstag, 16. Februar 2010 ein Benefizkonzert für die Kinder-Krebs-Hilfe. Unter der Leitung von Dirigent Bertrand de Billy wird Harfenist Xavier de Maistre eine außergewöhnliche Version eines äußerst beliebten Konzertes interpretieren.
Finanzierung von mobilen Krankenschwestern
"Das Wiener Konzerthaus stellt den Saal zur Verfügung, das RSO spielt gratis. Die Spedition Lang übernimmt den Instrumententransport. Wenn wir ausverkauft sind, haben wir 50.000 Euro zur Verfügung", so Hansgeorg Schmeiser, Flötist der Wiener Volksoper und stellvertretender Obmann der Kinder-Krebs-Hilfe für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. In der Ö1 Sendung "Von Tag zu Tag" erklärte er im Gespräch mit Rainer Rosenberg die Ziele des Benefizkonzerts: "Mit diesem Geld können wir zwei sogenannte 'mobile Schwestern' mehr als ein Jahr finanzieren."
Außer mobilen Krankenschwestern finanziert die Kinder-Krebs-Hilfe Freizeit- und Therapieaktivitäten sowie verschiedene Selbsthilfegruppen. Schmeiser hat bereits mehrere Konzerte zu Gunsten der Kinder-Krebs-Hilfe organisiert. Er ist selbst ein Betroffener: "Mein Sohn hat mit fünf Monaten einen Gehirntumor diagnostiziert bekommen", erzählt Schmeiser. Vier Wochen gab man seinem Sohn. "Die Aussichten waren: Ihr müsst euch verabschieden. Heute ist er zwölfeinhalb Jahre alt, lustig und g'scheit."
Enorme Belastung für Eltern
Eine Dame der Kinder-Krebs-Hilfe habe damals Unterstützung angeboten, erinnert sich der Musiker: "Für mich war es damals abstrus, dass sich jemand um mich kümmern will. Inzwischen weiß ich, dass das sehr berechtigte Anliegen sind. Es gibt Fälle, wo mehrere kleine Kinder in einer Familie sind, eines bekommt Krebs, die Mutter hat noch einen Säugling zu Hause, der Vater geht aus dem Beruf, lebt mit dem Kind in der Tumorstation und bekommt irgendwann einmal vom Arbeitgeber die Aufforderung: Komm zurück zur Arbeit. Den Spagat schafft er nicht. In solchen Fällen ist die Kinder-Krebs-Hilfe im Hintergrund da und versucht zu helfen", erläuterte Schmeiser in der Sendung "Von Tag zu Tag".
Organisationsmäßig löse die Nachricht von einem krebskranken Kind in vielen Familien Super-GAUs aus: "Die Belastungen sind enorm. Die Kinder-Krebs-Hilfe hat sich als Ziel genommen, den Kindern und deren Familien so direkt wie möglich zu helfen." Das reiche von Computerkursen bis zu Camps mit den Geschwisterkindern und Arbeitsgruppen von verwaisten Eltern. "Und zur Abdeckung von Defiziten im Bereich der Spitäler: Therapien, die helfen würden, die aber nicht bezahlt werden."
Externer Pflegedienst
Einer der wesentlichsten Punkte: die mobilen Schwestern. Der Externe Onkologische Pflegedienst, kurz EOP genannt, bietet medizinische Betreuung der kleinen Patienten in der gewohnten Umgebung, ohne Trennung von Eltern und Geschwistern.
Drei von vier Kindern, die an Krebs erkranken, haben gute Chancen zu überleben. Leider ist es für einen kleinen Teil der Patientinnen und Patienten nicht möglich, wieder gesund zu werden. Deshalb wurde der EOP in speziellen Kursen für eine Palliativbetreuung ausgebildet.
Gitarrenkonzert in Harfen-Version
Mit dem Erlös des Benefizkonzertes sollen mobile Krankenschwestern finanziert werden. Zu hören sein wird Manuel de Fallas "Der Dreispitz", Claude Debussys "Prélude à l'’après-midi d'’un faune" und seine symphonischen Skizzen "La Mer". Zudem steht ein besonders beliebtes Konzert in einer außergewöhnlichen Version auf dem Programm: Joaquín Rodrigos Gitarrenkonzert "Concerto d'Aranjuez" in einer Version für Harfe und Orchester. Den Solo-Part übernimmt Xavier de Maistre.
Mehr zu Xavier de Maistre in oe1.ORF.at
Veranstaltungs-Tipp
RSO Wien, Bertrand de Billy (Dirigent), Xavier de Maistre (Harfe), Werke von Manuel de Falla, Joaquín Rodrigo und Claude Debussy, Wiener Konzerthaus, Dienstag, 16. Februar 2010
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