Friedl Pfeifer, Skipionier in den USA

The Sound of Skiing

Friedl Pfeifer wird 1911 in St. Anton am Arlberg als Sohn einer Bergbauernfamilie geboren. 1938 emigriert er in die USA, wo er als einer der Gründerväter des glamourösen Skigebiets in Aspen auf die Popularisierung des Skifahrens in den USA einwirkt.

Arlberg, Atlantik, Aspen. Das sind die Anfänge, die drei großen "A", die Pfeiler und Brücke einer beeindruckenden Biografie bilden. Ein Skilehrer aus Tirol, er hat ein paar Jahre Volksschule hinter sich, wandert 1938 in die USA aus. Der Mann ist ein Kommunikationstalent und zudem ein erstklassiger Skifahrer. Als Mitglied der österreichischen Skinationalmannschaft und Sieger des Kandahar-Rennens 1936 trägt er eine transnational gültige Visitenkarte in der Tasche. Außerdem ist er vif.

Zehn Jahre später wird er in einer aufgelassenen Silberminenstadt mitten in den Rocky Mountains einen Berg "entwickeln", Lifte bauen, eine Skischule gründen und damit einem der glamourösesten Wintersportorte Amerikas touristisches Leben einhauchen: Aspen, Colorado. Der Berg erinnert ihn an seine Heimat.

Auf Skiern zur Schule

Friedl Pfeifer wird 1911 in St. Anton am Arlberg geboren. Der Arlberg verdichtet sich in dieser Zeit zur Keimzelle des Wintertourismus, etabliert seinen Ruf als "Wiege des Skilaufs". Friedl Pfeifer ist das zweitjüngste von acht Kindern, sein Vater ist Bergbauer, verdient sich als Bergführer ein Zubrot. Im Winter schleppt er mit seinen Arbeitspferden die Autos ab, die auf der Passstraße hängenbleiben.

Die Kinder lernen Ski fahren, um im Winter den Schulweg zu bewältigen. Friedl Pfeifer wird noch von Hannes Schneider, dem Begründer der Arlberg-Skitechnik, als kleiner Pistenrowdy entdeckt und zum Skilehrer ausgebildet. Das macht Pfeifer überzeugend und gut. In den 1930er Jahren werden einige Hollywoodstars in seiner Spur am Galzig fahren. Das wird später, jenseits des Atlantiks, nicht zu seinem Schaden sein.

Schnee, so weich wie Butter

Im Zweiten Weltkrieg kämpft er als Mitglied der "10th Mountain Division" aufseiten der Alliierten, beim Training in den USA entdeckt er "seinen" Berg. Er entspricht in der Größe etwa dem Hirschenkogel am Semmering und gilt bis heute als eines der besten Anfänger-Skigebiete in Colorado. Pfeifer wird ihn "Buttermilk-Mountain" nennen. Der Schnee ist weich wie Butter, durchlässig wie Milch, reinster Pulverschnee, zu Recht etikettiert als "Champagnerschnee". Das Schnee-Rezept von Aspen lautet: niedrige Luftfeuchtigkeit und extreme Höhenlage. Friedl Pfeifer wird diesen Berg mit Hilfe potenter Investoren kaufen und damit eine Loge im amerikanischen Skizirkus besetzen.

1964 betreut er bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck die amerikanische Skidamenmannschaft. Es ist keine Heimkehr. Friedl Pfeifer bricht schon 26 Jahre früher aus. "As early as 1938, it's time for him to leave." Der Achtstundentag ist gerade einmal 20 Jahre alt, und die Ahnung von Freizeit streift eine labile Gesellschaft. Sie wird von Arbeitslosigkeit und Faschismus rechts überholt.

Die Tür zur besseren Gesellschaft

Friedl Pfeifer packt sein Arlberg-Ticket und macht es zur Eintrittskarte in die Neue Welt. Drei Ehen, fünf Kinder und 15 Enkelkinder bringt er in seinem Leben unter. Die ersten beiden Ehen, mit Schönheiten aus dem US-Geldadel, öffnen ihm die Tür zur besseren Gesellschaft. Seine Wiener Enkelin Marie-Claire Messinger interviewt ihn 1989, sechs Jahre vor seinem Tod.

20 Jahre später gräbt sie die Kassette aus, fährt nach Aspen und erinnert sich an "O'Daddy", jenen Großvater aus Amerika, der selten auf Besuch kam - und wenn, dann nobel ins Hotel Sacher lud.

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Colorado Ski and Snowboard Hall of Fame - Friedl Pfeifer