Gefährlich und recht ungefährlich

02. Grippe oder grippaler Infekt?

Der österreichische Sprachgebrauch macht die Unterscheidung zwischen der gefährlichen Infektionskrankheit Influenza und einem banalen grippalen Infekt schwierig. Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach: Ein grippaler Infekt geht meist mit leichtem Fieber, Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheitsgefühl einher, das sich relativ langsam entwickelt und mit konservativen Methoden, wie Bettruhe, Zufuhr von viel Flüssigkeit, Hustensaft, abschwellenden Nasentropfen und Inhalationen innerhalb weniger Tage wieder relativ komplikationslos ausheilt.

Akut und gefährlich
Die Influenza, auch echte Grippe genannt, ist dagegen eine akute Infektion der Atemwege. Sie wird immer von Influenzaviren hervorgerufen. Drei Virustypen werden unterschieden: A, B und C, sowie diverse Subtypen.

Der Virustyp A ist jener, der für die meisten Grippewellen verantwortlich ist. Virustyp B kann ebenfalls zu Epidemien führen. Virustyp C dagegen sorgt nur für sporadische Fälle und leichtere Verlaufsformen.

Rasche Vermehrung
Das Virus vermehrt sich in den Atemwegen, die infizierten Schleimhautzellen sterben ab. Die Folge ist eine Entzündung der Atemwege, die mit hohem Fieber, Kreislaufbeschwerden, Glieder- und Muskelschmerzen, Kopfweh, Husten und allgemeinem schweren Krankheitsgefühl einhergeht. Die Beschwerden entwickeln sich oft sehr rasch.

Echte Grippe ernst nehmen
Influenza kann zu schweren Komplikationen in verschiedenen Organsystemen, wie Herz, Lunge und Nieren und zu chronischen Schädigungen dieser Organe führen. Die Diagnose einer Influenza kann nur im Labor eindeutig nachgewiesen werden, dabei werden die Influenzaviren bestimmt.

Echte Influenza erfordert strikte Bettruhe, eine leichte Diät, hohe Flüssigkeitsaufnahme und absolute Ruhe. Wird eine Influenza nicht richtig ausgeheilt, kann es zu schweren Folgeschäden, wie etwa Herzmuskelschwäche kommen.

Die Impfung schützt
Nur eine Grippeimpfung, die allerdings jährlich erneuert werden muss, schützt verhältnismäßig zuverlässig vor einer Ansteckung mit Influenzaviren. Hat man sich erst mal angesteckt können neue Medikamente, die die Neuraminidase hemmen, für eine raschere Ausheilung sorgen. Allerdings wirken diese Medikamente nur dann zuverlässig, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach Krankheitsausbruch eingenommen werden.

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