Individuelle Unterschiede
02. Ursachen der Migräne
29. September 2010, 00:35
Die Ursachen von Migräne sind bis heute nicht zur Gänze geklärt. Die Ausprägungen - wie auch die Auslösefaktoren - sind individuell sehr unterschiedlich. Man geht davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, denn oft sind mehrere Familienmitglieder von dieser Art des Kopfschmerzes betroffen.
Zwillingsstudien belegen ebenfalls, dass Erbfaktoren für die Krankheit mitverantwortlich sind. Für eine spezielle und seltene Form, die familiär-hemiplegische Migräne, die mit einer temporären halbseitigen Lähmung einhergeht, wurden Veränderungen an den Chromosomen 1 und 19 nachgewiesen. Wissenschafter vermuten, dass die "normale" Migräne ebenfalls über diese Gene vererbt wird, wobei andere noch zusätzlich eine Rolle spielen dürften.
Was geschieht im Gehirn?
Lange herrschte die Annahme, Migräne sei eine reine Durchblutungsstörung. Mittlerweile weiß man, dass dies nur ein Teilaspekt ist. Neuere Theorien zur Entstehung von Migräne gehen davon aus, dass es sich um eine neurogene Entzündung handelt, also eine Entzündung an den Gefäßen der Hirnhaut und im Bereich des Zentralnervensystems. Bestimmte Botenstoffe (vor allem Serotonin) werden vermehrt ausgeschüttet, die Gefäßwände für das Blut werden durchlässiger, weiten sich aus, das Blutvolumen im Gehirn wird erhöht und Schmerzen entstehen.
Diese spezielle Form der Entzündungsreaktion wird allein durch Reizungen von Nerven ausgelöst, ohne infektiöse Erreger oder Verletzung. Besonders gereizt wird der fünfte Hirnnerv (Trigeminusnerv). Er ist der Schmerz verarbeitende Nerv des Kopfes und Gesichtes. Das ist auch der Grund, warum Migräne oft auf einer Kopfhälfte, meist an der Stirn oder hinter den Augen, beginnt.
Zurück zu Migräne