Häufigste Kopfwehform

01. Der Spannungskopfschmerz

Von dieser Art des Kopfschmerzes ist die Mehrheit der Bevölkerung fallweise betroffen. Drei bis vier Prozent leiden unter einer chronischen Form. Von letzterer spricht man, wenn an mehr als fünfzehn Tagen im Monat oder mehr als 180 Tagen im Jahr Kopfschmerzen vom Spannungstyp auftreten.

Die Symptome
Der Spannungskopfschmerz beginnt meistens im Bereich des Hinterkopfes oder der Stirn und breitet sich von dort allmählich über den ganzen Kopf aus. Manche Betroffene empfinden ihren Schmerz wie ein Stahlband, das um den Kopf gespannt ist. Der Schmerz ist nicht pochend wie zum Beispiel bei der Migräne, sondern dumpf-drückend und leicht bis mittelschwer. Er dauert häufig den ganzen Tag und ist nur gelegentlich mit Übelkeit verbunden. Lärm- und Lichtempfindlichkeit können vorkommen, sind aber nur schwach ausgeprägt. Die Schmerzintensität ist häufig am Morgen am stärksten und lässt im Lauf des Tages etwas nach. Typisch für diese Form des Kopfschmerzes ist, dass er durch körperliche Belastung nicht stärker wird, sondern sich dadurch sogar bessern kann.

Die Ursachen
Wie der Spannungskopfschmerz entsteht, ist bis heute nicht genau geklärt. Es handelt sich um ein sehr komplexes Beschwerdebild. Die weit verbreitete Annahme, Verspannungen der Muskeln im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich wären die Ursache, trifft nicht immer zu, da diese Kopfschmerzart auch ohne derartige Symptome auftritt.

Derzeit geht man davon aus, dass der Spannungskopfschmerz sowohl von Muskelverspannungen herrührt als auch mit einer allgemeinen Schmerzverarbeitungsstörung im Gehirn zu tun hat: Es kommt dabei zu einer Senkung der Schmerzschwelle. Dafür, so vermutet man, könnten Störungen im körpereigenen Schmerzhemmenden System oder anderen Bereichen des Nervensystems verantwortlich sein.

Falsche Körperhaltungen begünstigen den Spannungskopfschmerz, ebenso wie Probleme im Umgang mit Stress- und Konfliktsituationen, die zu Angst und Depressionen führen können. Diese Erscheinungen können sowohl Auslöser als auch Folge des Kopfschmerzes sein: Eine Depression kann eine Verspannung verursachen; diese kann ihrerseits zu Kopfschmerzen und depressiven Verstimmungen führen.