Tests geben Aufschluss

07. Die Untersuchungen

Mehrere Untersuchungen sind nötig, damit sich der behandelnde Arzt ein genaues Bild darüber machen kann, ob oder welche Störungen vorliegen.

Blutuntersuchungen
Im Blut kann die Konzentration der Schilddrüsenhormone und außerdem der Spiegel einiger übergeordneter Kontrollhormone gemessen werden. Anhand unterschiedlicher Tests kann bereits im Labor zwischen Über- und Unterfunktionszuständen der Schilddrüse unterschieden werden.
Aus diesen Untersuchungen erhält der behandelnde Arzt bereits wichtige Informationen über den Funktionszustand der Schilddrüse.

Bluttests

  • Der TSH-Test: TSH, das thyreoidea-stimulierende Hormon, wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet und steuert die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone. Eine Bestimmung des TSH-Spiegels ist als Suchtest für den Nachweis einer Schilddrüsen-Funktionsstörung sehr geeignet.
  • Die Konzentration der beiden Schilddrüsenhormone, Thyroxin und Tri-Jod-Thyronin, im Serum kann bestimmt werden.
  • Wird bei einem Kropfpatienten eine Unterfunktion vermutet, so wird zu Abklärung dieses Verdachtes der so genannte TRH-Belastungstest durchgeführt. TRH ist, wie bereits erwähnt, ein Botenstoff des Zwischenhirns, der in der Hirnanhangsdrüse die Ausschüttung von TSH bewirkt. TSH seinerseits stimuliert die Schilddrüse. Dem Patienten wird also TRH intravenös injiziert oder als Spray über die Nasenschleimhaut verabreicht.
Liegt eine Unterfunktion vor, so steigt der TSH-Spiegel bei diesem Test sprunghaft an. Bei einer Überfunktion unterbleibt der TSH-Anstieg völlig. Bei einer normalen Schilddrüsenfunktion fällt der TSH-Anstieg nur gering aus.

Im Blutbefund können auch so genannte Antikörper festgestellt werden. Ein positiver Befund gibt Anhaltspunkte für Autoimmunerkrankungen, wie z. B. den Morbus Basedow oder die Hashimoto-Thyreoiditis.

Die Schilddrüsen-Szintigrafie
Bei der Schilddrüsen-Szintigrafie werden dem Patienten radioaktiv markiertes Jod oder häufiger Technetium-99m, eine Substanz, die sich im Organismus genauso wie Jod verhält, verabreicht.

Beide Substanzen sammeln sich in der Schilddrüse an und zwar genau dort, wo das Drüsengewebe Hormone produziert. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann sich der Arzt - im wahrsten Sinn des Wortes - ein Bild von dem Funktionszustand der Schilddrüse machen. Bei einer normal arbeitenden Schilddrüse zeigt das Szintigramm eine schmetterlingsförmige, mehr oder weniger gleichmäßig helle Struktur. Besonders helle Bereiche im Szintigramm der Schilddrüse deuten auf eine hohe Hormonproduktion in diesen Arealen hin. Dort wo sich kein radioaktiv markiertes Jod ansammelt, das Szintigramm also dunkle Flecken aufweist, produziert die Thyreoidea keine Hormone. Das Szintigramm kann dem Arzt also wichtige Anhaltspunkte liefern.

Die Unterscheidung von Knoten
"Heiße" Knoten sind Areale, in denen die Schilddrüse besonders hohe Aktivitäten zeigt. Wenn der Arzt im Szintigramm solche "heißen" Knoten entdeckt, besteht der Verdacht, dass sich diese Knoten den Kontrollmechanismen entzogen haben, autonom zu hohe Mengen an Schilddrüsenhormone produzieren und es damit zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommt.

"Kalte" Knoten müssen weiter abgeklärt werden, weil möglicherweise die Gefahr besteht, dass sich hinter diesem Knoten ein Schilddrüsenkrebs verbirgt.

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