Knackpunkt Hormone

06. Störungen

Produziert die Schilddrüse ihre beiden Hormone, das Thyroxin und das Tri-Jod-Thyronin, zu fleißig, so kann es zu Gewichtsverlust, Herzrhythmusstörungen, Schlaflosigkeit, innerer Unruhe, Reizbarkeit, Nervosität und Durchfällen kommen. Die Haut ist warm und weich, man schwitzt übermäßig, die Nägel brechen leicht und beim Kämmen verliert man außergewöhnlich viele Haare.

Schüttet sie zu wenige Hormone aus, wird unser Körper - bildlich gesprochen - auf Sparflamme herabgedrosselt. Verlangsamter Herzschlag, Verstopfung, erhöhter Cholesterinwert, Antriebsschwäche und Depressionen können die Folge sein. Nicht selten steckt hinter einem verwirrenden Beschwerdebild eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse.

Der typische Jodmangel-Kropf ist in Österreich seit der Jodierung des Speisesalzes zwar selten geworden, dies gilt allerdings nicht für andere Funktionsstörungen der Schilddrüse. Vor allem ältere Menschen sind davon recht häufig betroffen. Unklare Beschwerdebilder mit Müdigkeit, depressiver Verstimmung etc. sollten zumindest auch in Richtung Schilddrüsenunterfunktion überprüft werden.

Was tun, wenn die Schilddrüse wächst?
Das Signal, mit dem die Schilddrüse - meist sogar sichtbar - darauf hinweist, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung ist, besteht in der Kropf- oder Knotenbildung. Wenn Sie also Vergrößerung oder Knoten ertasten, suchen Sie sofort einen Spezialisten auf.

Die Vergrößerung der Schilddrüse kann sowohl auf eine Über- als auch auf eine Unterfunktion hinweisen. Erst weiterführende Untersuchungen können das tatsächlich vorliegende Beschwerdebild abklären.

Die Schilddrüse benötigt ja Jod, um ihre Hormone herstellen zu können. Wenn das Jodangebot also zu gering ist, versucht die Schilddrüse das geringe Angebot - wie bereits beschrieben - möglichst effizient auszunützen und wächst.

Eine Unterfunktion der Schilddrüse wird als Hypothyreose bezeichnet, eine Überfunktion als Hyperthyreose.

Warnsignal Kropf
Mediziner unterscheiden zwischen einem diffusen, also gleichmäßigen, und einem knotigen Wachstum der Schilddrüse. Das Auftreten eines Kropfes muss nicht mit einer Störung der Hormonproduktion einhergehen. Von außen, durch die Beurteilung der Größe und Beschaffenheit des Kropfes, können keine Rückschlüsse auf eine etwaige Unter- oder Überfunktion gezogen werden.

Ob die vergrößerte Schilddrüse zuviel, zuwenig oder eine normale Menge der beiden Hormone Thyroxin (T4) und Tri-Jod-Thyronin (T3) ausschüttet, kann durch eine Blutuntersuchung geklärt werden. Dieser Befund ist für die weitere Vorgehensweise von Bedeutung. Bei einer Unterfunktion werden - vereinfacht gesagt - die fehlenden Hormone ersetzt, bei einer Überfunktion wird die Schilddrüse bei Produktion und Ausschüttung gebremst.

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