Wenn der Zahn ein Loch hat

02. Karies - was nun?

Mangelnde Mundhygiene führt im Lauf der Zeit unweigerlich zu Karies, der Zahnfäule. Dabei wird durch Säure die Oberflächenstruktur der Zähne geschädigt. Mikroorganismen sind nun in der Lage, in die Tiefe vorzudringen und Zahnsubstanzen aufzulösen. Dadurch entstehen tiefe Defekte, die - wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden - bis zum Absterben des ernährenden Gewebes im Zahninneren, der so genannten Pulpa, führen.

Karies macht sich durch Schmerzen bemerkbar, die jeden früher oder später zum Zahnarzt führen. Doch sollte man auf keinen Fall so lange warten, bis es weh tut: Empfehlenswert sind mindestens drei Kontrollen beim Zahnarzt jährlich, um etwaige Schäden schnell erkennen und beheben zu können.

Füllungsmaterialien
Bei der Sanierung eines kariösen Zahnes muss der erkrankte Bereich sorgfältig entfernt und das entstandene Bohrloch aufgefüllt werden. Das Füllungsmaterial sollte unterschiedliche Anforderungen erfüllen: Es sollte leicht zu bearbeiten, formstabil und gut verträglich sein.

Lange Zeit galt Amalgam, eine Metalllegierung, der Quecksilber beigemengt ist, als idealer Füllungsstoff. In den letzten Jahren ist Amalgam zusehends in den Verdacht gekommen, durch seinen Quecksilbergehalt zahlreiche Nebenwirkungen auszulösen. Zum Einsatz kommen nun bevorzugt andere Werkstoffe - Kompositfüllungen zum Beispiel. Das sind Kunststoffe, denen anorganische Füllkörper beigemengt sind, die eine Schrumpfung beim Aushärten und zudem eine Abnützung des Materials verhindern. Vom ästhetischen Standpunkt her sind diese Füllungen sehr ansprechend, und auch was die Haltbarkeit betrifft, werden diese Materialien immer besser.

Die Kompositfüllungen werden in der so genannten Adhäsivtechnik, einem Mehrschicht-Ätz-Klebetechnikverfahren verarbeitet, das an sich gut funktioniert, allerdings toxisch für das Gewebe im Zahninneren sein kann. Um das Risiko einer Schädigung des Markorgans, der Zahnpulpa, zu verringern, muss unter Kompositmaterialien, noch bevor das Ätzverfahren eingesetzt wird, eine isolierende Zwischenschicht mit Calciumhydroxid-Präparaten gelegt werden. Trotz allen Vorkehrungsmaßnahmen kann manchmal das Absterben von Zähnen unter solchen Kompositfüllungen nicht verhindert werden.

Am schönsten, aber auch am teuersten, sind Keramik-Füllungen. Sie sind gut verträglich und lange haltbar - allerdings nicht bei extremer mechanischer Belastung. Wesentlich widerstandsfähiger sind Füllungen mit Gold. Außerdem muss für ein Gold-Inlay nicht so viel Zahnhartsubstanz geopfert werden wie für eine Keramikfüllung.

Die Auswahl der besten Füllungsmethode richtet sich aber letztendlich immer individuell nach dem Zahnschaden, dem Zustand des Gebisses und nicht zuletzt auch nach den finanziellen Möglichkeiten der Patienten.

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