Akustische Miniaturen

Radio in Österreich

Teil 1 der 80-teiligen Ö1 Reihe

1924 war die Geburtsstunde des Radios in Österreich: Als die "Österreichische Radio-Verkehrs-AG", die RAVAG (Vorläufer des ORF) am 1. Oktober 1924 vom obersten Stockwerk des einstigen Kriegsministeriums aus zu senden begann, bedeutete dies den Start täglicher Radiosendungen.

Starke Verbreitung
Erstaunlicherweise besaßen bereits zu diesem Zeitpunkt 11.000 Haushalte eine "Empfangslizenz" und lauschten gebannt, was da auf wundersame Weise aus dem Äther in den "Detektor" strömte und über den Kopfhörer ans Ohr gelangte.

Eine neue Welt

Dass man hörte war weit wichtiger als das was man hörte. Sehr leise und in bescheidenster Tonqualität erklang zum Beispiel die Stimme der berühmten Sängerin Rosette Anday und das Orchester des legendären Bernd Silving; und plötzlich konnte der "kleine Mann" nicht nur Enrico Caruso genießen, sondern augenblicklich auch das Neueste aus aller Welt.

Das neue Faszinosum (vergleichbar heute mit dem Internet) brachte lawinenartig eine wahre "Radiobewegung" in Schwung. Rasch mutierte das anfängliche Amateurspielzeug zum unverzichtbaren Massenmedium.

Do it yourself
Da Rundfunkempfänger damals noch sehr teuer waren und die Leute kein Geld hatten, bastelten die meisten ihren Detektor-Empfänger selbst. Die große Zahl der radiobastelnden Hörer veranlasste Karl Kraus zu der bissigen Bemerkung: "Großes Heil ist der Welt erflossen - der Hausmeister an den Kosmos angeschlossen".

In einer 80-teiligen Sendereihe können das Wichtigste aus den vergangenen 80 Jahren österreichischer Hörfunkgeschichte. Unzählige historische Highlights aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur erinnern an längst vergangene Zeiten.

Gestaltung: Reinhard Schlögl

Hör-Tipp
80 jahre in 80 Tagen
ab Dienstag, 13. Juli 2004
täglich um 6:45 Uhr