Behandlungsmethoden bei Uterusmyomen

03. Die Myomembolisation

Bei der Myoembolisation werden unter Röntgenkontrolle in jene Blutgefäße, die ein Myom versorgen, winzige Plastikpartikel eingespritzt, die die Blutversorgung des Myomknotens blockieren - also embolisieren.

Dabei wird eine großkalibrige Nadel in die Hauptarterie des Beines (Femoralarterie) eingeführt. Durch diese Nadel wird ein dünner Schlauch in das Blutgefäßsystem eingebracht und bis in jene Arterie, welche die Gebärmutter mit Blut versorgt (Arteria uterina) vorgeschoben. Über das Schlauchsystem wird dann eine spezielle Lösung mit feinen Partikeln eingespritzt, die zum Verschluss dieser Arterie führt.

Von der Blutversorgung abgeschnitten
Die eingespritzten Partikel verbleiben im Myom, ähnlich einer festsitzenden Zahnplombe. Sie sind gut verträglich und werden vom Körper nicht abgebaut oder als Fremdkörper gesehen. Das Myom wird so von der Blutversorgung abgeschnitten und nicht mehr ausreichend ernährt. Es wird quasi ausgehungert und verödet.

Die Embolisation ist eine weniger aufwendige und invasive Methode als die chirurgische Entfernung der Myome. Die Patientinnen können zumeist rascher nach der Behandlung ihre alltäglichen Aktivitäten aufnehmen. Der Blutverlust während der Embolisation ist minimal und die Aufenthaltszeit im Krankenhaus ist wesentlich kürzer als nach einer Operation. Üblicherweise können die Patientinnen zwei Tage nach dem Eingriff das Krankenhaus verlassen und sind nach zirka neun Tagen wieder arbeitsfähig.

Vorteile und Grenzen der Embolisation
Eine allgemeine Narkose ist nicht erforderlich. Studien haben gezeigt, dass zirka 85 Prozent aller Frauen, die sich einer Embolisation unterzogen haben, eine deutliche Besserung bzw. ein vollständiges Verschwinden ihrer Symptome erfahren haben.

Allerdings birgt auch dieser Eingriff Risiken. Diese reichen von Verletzungen der Blutgefäße über Blutungen an der Einstichstelle bis zu Infektionen. Die Chance, einer solchen schwerwiegenden Nebenwirkung beträgt allerdings bei Uterusmyomen weniger als drei Prozent.

Nach erfolgreicher Embolisation können in bis zu zehn Prozent der Fälle Teile des Myoms abschilfern und mit der Blutung abgehen, insbesondere wenn diese direkt unter der Schleimhaut der Gebärmutter liegen. Bei manchen dieser Frauen ist eine gynäkologische Bergung dieser abgestorbenen und ausgestoßenen Myomteile durch den Gynäkologen erforderlich.

Es ist nicht eindeutig geklärt, ob eine Embolisation die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Zwar gibt es viele Fälle, wo Frauen nach diesem Eingriff eine gesunde Schwangerschaft ausgetragen haben, dennoch sollte bei Frauen mit Kinderwunsch eher eine chirurgische Myom-Entfernung durchgeführt werden.

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