Erkrankung und Früherkennung

05. Der Gebärmutterhalskrebs

Am Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) erkranken in Österreich pro Jahr etwa 550 Frauen. Etwa ein Viertel der Frauen stirbt an der Erkrankung.

Die Infektion mit HPV
Die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses ist eng verbunden mit der Infektion der Scheide durch Humane Papillomaviren (HPV). Humane Papillomaviren sind weit verbreitete Viren, mit denen sich sowohl Männer als auch Frauen infizieren können.

Mehr als zwei Drittel der Menschen (Männer, Frauen - auch Kinder) infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV - ohne dass sie es wissen oder bemerken. Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte. HPV kann aber auch durch einfache Hautkontakte übertragen werden (zum Beispiel kontaminierte Gegenstände, in seltenen Fällen auch bei der Geburt durch eine Übertragung von der Mutter auf das Kind).

Infektionsrisiko
Die HPV-Viren-Besiedelung ist eng verbunden mit der sexuellen Aktivität. So ist seit langer Zeit bekannt, dass häufig wechselnde Sexualpartner einen Risikofaktor für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses darstellen.

Humane Papilloma-Viren verursachen im Genitalbereich auch die hartnäckigen Feigwarzen (Condylome). Das Analkarzinom und bestimmte Krebsarten im Mund und Kehlkopf werden ebenso durch Papilloma-Viren mit verursacht.

Meist eine harmlos Infektion
Die HPV-Infektion verläuft meist symptomlos und heilt in über 90 Prozent der Fälle spontan ab. Je jünger die Frau bei der Infektion ist, umso wahrscheinlicher ist diese natürliche Ausheilung. Manchmal jedoch kann die chronische Besiedelung der Scheide vor allem mit HPV-Viren der High-Risk-Gruppe (Stämme 16 und 18) zu Zellveränderungen führen, die auch im Krebsabstrich als Krebsvorstufen entdeckt werden können.

Die Früherkennung
Schon seit den 1950er Jahren ist die Krebsabstrichuntersuchung vom Gebärmutterhals und deren Färbung nach Papanicolau - deshalb auch oft als Pap-Abstrich bezeichnet - fester Bestandteil einer wirksamen Früherkennungsmaßnahme. Diese Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei und wird einmal jährlich ab dem 20. Lebensjahr empfohlen. Bei etwa drei bis fünf Prozent aller Abstriche findet sich ein abklärungsbedürftiger Befund. Dies bedeutet noch lange nicht, dass tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt.

Oft muss nur der Krebsabstrich nach einer Infektionsbehandlung wiederholt werden. In jüngster Zeit besteht auch die Möglichkeit, abklärungsbedürftige Krebsabstrichbefunde durch einen Infektionsnachweis von HPV-Viren weiter abzuklären.

Die Behandlung im Frühstadium
Es dauert zwei bis zehn Jahre, bis aus einer solchen Vorstufenerkrankung Gebärmutterhalskrebs entsteht. Die Vorstufen der Gebärmutterkrebserkrankung können daher in aller Regel durch die Krebsabstrichuntersuchung entdeckt werden. Durch eine kleine Operation, bei der diese Veränderungen operativ entfernt werden können die Vorstufen einfach behandelt und auch in 100 Prozent der Fälle geheilt werden. Betroffene Frauen können nach einer solchen Operation weiter Kinder bekommen.

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