Die Nikotinabhängigkeit

05. Gesundheitliche Folgen des Rauchens

Die suchterzeugende Substanz, das Nikotin, ist nicht direkt für die schweren organischen Langzeitschäden verantwortlich, die das inhalierende Rauchen von Zigaretten verursacht. Vielmehr sind es die anderen Rauchinhaltsstoffe: Bis zu 4.000 können aus dem Zigarettenrauch isoliert und unterschieden werden. Die bekanntesten davon sind Teer, Blausäure, Kohlenmonoxid, Arsen, Phenole, Ammoniak und auch Polonium. Diese Substanzen führen zu Gefäßverengungen (erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko) und gelten auch als Mitverursacher von zahlreichen Krebserkrankungen (Lungen-, Mundhöhlen-, Zungen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen-, Harnblasen-, Nieren-, Gebärmutterhals- und Brustkrebs). Außerdem kann regelmäßiger Tabakkonsum auch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Haut- und Zahn- bzw. Zahnfleischerkrankungen verursachen - sowie das Osteoporose-Risiko erhöhen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede
Im Wesentlichen ist es so, dass Frauen hormonell bedingt einen gewissen Schutz vor Gefäßerkrankungen haben. Dafür sind die Bronchien von Frauen aber empfindlicher als die der Männer. Frauen erkranken deshalb auch häufiger an Lungenkrebs.
Die Heilungschancen bei Lungenkrebs sind immer noch gering: Nur 11 Prozent der Männer und vierzehn Prozent der Frauen überleben.

Risiko Passivrauchen
Auch das so genannte Passivrauchen kann erhebliche gesundheitliche Schäden nach sich ziehen, von Gefäßerkrankungen bis zum Lungenkrebs. Jeder Raucher sollte sich also im Klaren darüber sein, dass er nicht nur seine eigene, sondern auch die Gesundheit anderer gefährdet. Nach Schätzungen sterben durch unfreiwilliges Einatmen von Tabakrauch am Arbeitsplatz in Österreich jährlich über 500 Menschen an Herzinfarkt, ebenso viele an Schlaganfall und zirka 90 Personen an Lungenkrebs. Tabakrauch in der Wohnung macht vor allem Kinder krank, zum Teil mit tödlichem Ausgang (plötzlicher Kindstod, Lungenentzündung, Asthma). Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen Rauchen und einem erhöhten Auftreten an Früh- und Totgeburten.

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Österreichische Apothekerkammer.