Gemeinsam Lösungen finden

03. Der oö. Arzneidialog

Der Arzneidialog wurde 1999 von der Ärztekammer für Oberösterreich und der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse ÖGKK ins Leben gerufen. Das Ziel ist, die steigenden Ausgaben im Heilmittelbereich einzudämmen und damit die Heilmittelversorgung der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten.

Für die Teilnehmer an den monatlich stattfindenden Gesprächsrunden gilt es, gemeinsam Aktivitäten zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Dabei wird die Versorgung mit Arzneimitteln kritisch aber konstruktiv analysiert. Veränderungen werden gemeinsam - im Dialog - geplant. Die Umsetzung wird vor allem als Kommunikations- und Überzeugungsarbeit verstanden.

Die Notwendigkeit des Arzneimitteldialogs
Die demografischen Entwicklungen in den Industriestaaten, medizintechnische und pharmakologische Neuentwicklungen sowie die zunehmende Medikalisierung weiter Lebensbereiche führen zu Finanzierungsengpässen in der Krankenversorgung. Hervorgerufen wird das vor allem durch überproportional steigende Ausgaben für Arzneimittel.

In Oberösterreich haben die Verantwortlichen der Ärzteschaft und Gebietskrankenkasse sehr bald erkannt, dass dieses Problem nur durch positive Strategien nachhaltig gelöst werden kann. In dem Sammelband "Arzneidialog - Qualität und Ökonomie in der Arzneimitteltherapie“ gibt eine Reihe von Autoren, die direkt an der Entwicklung des Arzneidialogs Oberösterreich beteiligt waren und sind, einen Überblick über die Aktivitäten. Beobachtende Experten von außen bringen eine durchaus gewollte kritische Fremdsicht ein.

Vorbild für ganz Österreich?
Auch die so genannte "Zielvereinbarung“ hätte sich bewährt, meint die oberösterreichische Ärztekammer. Mit dieser Regelung wird seit 1. Jänner 2005 die Verschreibung von Medikamenten auf Kassenkosten durch die niedergelassenen Ärzte Österreichs völlig neu geregelt. Durch diese de facto Abschaffung der Chefarztpflicht, sei es in Oberösterreich den Ärzten und der Kasse gemeinsam gelungen, Abläufe zu rationalisieren und so Gelder einzusparen.

Oberösterreichische Konzepte, wie der Arzneidialog oder die Zielvereinbarung, seien jedoch nicht unbedingt dazu geeignet, sie in ganz Österreich umzusetzen, sagt Stöger. Die Erfahrungen, die in Oberösterreich gemacht wurden, bringen zwar spannende Ausgangspunkte, es gehe aber darum, gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln und schrittweise umzusetzen. Ziel könne es nicht sein, noch so erfolgreiche regionale Ideen einfach allen überzustülpen.

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