Strategien der Zukunft

08. Prävention

In Zukunft wird die Eigenverantwortung generell im Gesundheitswesen zunehmen. Schon jetzt gilt, wenn Jemand auf seine Gesundheit schaut, geistig rege ist und bleibt und Bewegung macht, dann wird er auch gesünder alt. Gerade Bewegung kann als Prävention für Diabetes, Lungenerkrankungen, Herz - Kreislauferkrankungen und Osteoporose dienen.

Wichtig erscheint es auch, Krankheiten früh und richtig zu erkennen, vernünftig zu behandeln und auch den Lebensstil entsprechend anzupassen.

Europäische Strategien
Doch die Lösungen liegen nicht nur im individuellen Bereich. Angesichts der demographischen Herausforderungen hat die EU-Kommission, die als Exekutivorgan für die Umsetzung der Beschlüsse von Europäischen Ministerrat und Parlament zuständig ist, im Oktober 2007 ein Weißbuch "Gemeinsam für Gesundheit" vorgelegt. Dieses enthält die gesundheitspolitische Strategie der EU für den Zeitraum 2008 bis 2013.

Zentraler Inhalt: Während vor allem die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt war von einem rasanten Auf- und Ausbau moderner medizinischer Krankenversorgungssysteme, deren Versorgungsparadigma vor allem darin bestand, mit allen technischen Möglichkeiten des medizinisch-pharmazeutisch-industriellen Komplexes Krankheiten zu diagnostizieren und zu therapieren, müsse nun wieder die "Gesundheit" der europäischen Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Politische Prävention
Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen in Deutschland kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass in reichen Ländern der Anteil des Krankenversorgungssystems zur Verbesserung der Gesundheit der Gesamtbevölkerung lediglich bei 10 bis 30 Prozent liegt. Die wichtigsten Determinanten unserer Gesundheit liegen im Bereich der Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik, bei den Einkommen und der Einkommensverteilung, in der Beschäftigung, den Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen, der Qualität unserer Umwelt, etc. und damit außerhalb des Einflussbereiches der klassischen expliziten Gesundheitspolitik und auch der einzelnen Menschen.

Armut fördert Krankheit
In Bevölkerungsgruppen mit einem geringen sozialen Status bezüglich des Einkommens, der Bildung oder der beruflichen Stellung konnte seit langer Zeit und in vielen Ländern ein erhöhtes Auftreten fast aller physischen und psychischen Erkrankungen nachgewiesen werden. Seit mehreren Jahren ist in einigen Ländern sogar eine deutliche Zunahme der Gesundheitsdifferenzen zwischen den sozialen Schichten zu beobachten.

Oberstes Ziel der Gesundheitspolitik muss es deshalb sein, so die EU und der deutsche Sachverständigenrat, allen Mitgliedern der Gesellschaft ein hohes Maß an Gesundheit zu ermöglichen und die Unterschiede bei den Gesundheitschancen und -ergebnissen möglichst gering zu halten.

Derzeit geben wir für Gesundheitsförderungsprojekten in Schulen, Gemeinden und Betrieben, sowie primärpräventive Interventionen weniger als ein Prozent der Gesundheitsbudgets aus, während in die medizinische Krankenversorgung über 99 Prozent der Mittel fließen.

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