Die Geschichte der EBM

03. Evidenz basierte Medizin

Die Idee der Evidenz basierten Medizin lässt sich auf das in der zweiten Hälfte des im 18. Jahrhundert von britischen Ärzten entwickelte Konzept der "medical arithmetic" zurückführen (William Black, "Arithmetic and Medical Analysis of the Diseases and Mortality of the Human Species", London 1789). Erstmalig findet sich die Bezeichnung in dem 1793 publizierten Artikel "An attempt to improve the Evidence of Medicine" des schottischen Arztes George Fordyce (zitiert bei U. Tröhler, "To Improve the Evidence of Medicine. The 18th Century British Origins of a Critical Approach. Edinburgh (Royal College of Physicians", Edinburgh).

Erste systematische klinische Beobachtung
In Großbritannien wurde auch eine der ersten kontrollierten klinischen Studien durchgeführt. Schon 1753 veröffentlichte James Lind die Ergebnisse seines Versuchs, den Skorbut mit Orangen und Zitronen zu behandeln.

Im deutschsprachigen Bereich kommt dem in Wien tätigen, ungarischen Arzt Ignaz Semmelweis (1818-1865) die Erstautorenschaft für die Einführung der "systematischen klinischen Beobachtung" in die medizinische Forschung zu (1848).

Das 1972 erschienene Buch "Effectiveness and Efficiency: Random Reflections on Health Services" von Professor Archie Cochrane, einem britischen Epidemiologen, markiert den Beginn der aktuellen internationalen Bemühungen um "Evidence-based Medicine". Seine weiteren Arbeiten führten zu einer zunehmenden Akzeptanz von klinischer Epidemiologie und kontrollierten Studien. Cochrane wurde dadurch gewürdigt, dass ein internationales Netzwerk zur Wirksamkeitsbewertung in der Medizin - die Cochrane Collaboration - nach ihm benannt wurde.

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