Bibelübersetzung als sprachliche Grundlage

Slowenisch

Wissen aktuell, Erstausstrahlung 11. Jänner 2008

Slowenisch ist eine südslawische Sprache, und die Muttersprache von zwei Millionen Menschen in Slowenien. Außerhalb dieses Landes wird sie noch von Minderheiten in Österreich, Italien und Ungarn gesprochen. Das normierte Hochslowenisch sprechen in erster Linie professionelle Vortragende in den Medien. Daneben gibt es eine lockerere Variante, die sogenannte gesprochene Schriftsprache.

Sprachentwicklung ab dem Mittelalter

Im 11. bis 15.Jahrhundert, also im Hoch- und Spätmittelalter entstanden die Grundmerkmale slowenischer Mundarten. Drei geistliche Texte um das Jahr 1000 sind die ältesten schriftlichen Überlieferungen - die sogenannten Fresinger Denkmäler. Nach 1550 war mit einer Bibelübersetzung die endgültige Grundlage für die slowenische Hochsprache gelegt. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Entwicklung des Slowenischen durch die deutsche Amtssprache behindert.

Im Königreich Jugoslawien ab 1919 war die Stellung des Slowenischen unklar geregelt, während der deutschen und ungarischen Okkupation im Zweiten Weltkrieg war es unterdrückt und im kommunistischen Jugoslawien bis 1991 eine der verfassungsmäßig garantierte Amtssprachen, wurde aber mehr und mehr von der serbokroatischen Mehrheit bedrängt. Die nationale Befreiung war für die Slowenen auch eine sprachliche.
Heute wird Slowenisch in vielen Dialekten auf kleinem Raum gesprochen.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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