Spanisch stämmige Volkssprache auf dem Weg zur Norm

Katalanisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 29. Februar 2008

Katalanisch wird im Osten Spaniens, in Andorra, im Süden Frankreichs, auf den Balearen und auf Sardinien gesprochen. Rund elf Millionen Menschen wohnen in diesen Regionen, tatsächlich katalanisch sprechen, lesen oder gar schreiben können aber nur 60 bis 90 Prozent.

Volkssprache mit lateinischen Wurzeln

Nach Inkrafttreten eines Autonomiestatus für Katalonien 1980 hat Katalanisch aber einen deutlichen Aufschwung genommen. Entwickelt hat sich Katalanisch aus dem in der Provinz Hispania Citerior gesprochenen Latein. Als gemeinsame Volkssprache etabliert hat es sich aber wohl erst etwa ab dem 8. Jahrhundert. Der Name Catalunya ist seit 1176 belegt.

Stark beeinflusst ist das Katalanische naturgemäß vom Spanischen, einerseits, weil die Macht- und Einflusszentren durch die Jahrhunderte im spanischen Sprachraum lagen, andererseits auch, weil es - zuletzt im Franco-Regime - gezielte Unterdrückung des Katalanischen gab. Heute wird in Katalonien versucht, die spanischen Einflüsse zurückzudrängen und das Katalanische zu normieren.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
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Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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