Historisch geprägt durch Kreuzzüge und Russifizierung

Lettisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 11. April 2008

Lettisch ist die nördlichstangesiedelte der so genannten baltischen Sprachen. Es ist die Muttersprache von 1,4 Millionen Letten im eigenen Land, das insgesamt 2,6, Millionen Einwohner hat. 200.000 Letten leben im Ausland. Das älteste erhaltene lettische Buch ist ein katholischer Katechismus aus dem Jahr 1585.

Deutsche und russische Einflüsse

Alleine die lettische Geschichte benennt schon die Einflüsse, denen die Sprache ausgesetzt war. Seit dem 12.Jahrhundert gab es lettische Fürstentümer, die bald von deutschen Missionaren christianisiert wurden. Deutsche Kreuzritter begründeten das sogenannte Baltendeutschtum. Nach dem nordischen Krieg kam Lettland 1721 zu Russland und blieb es auch - mit Ausnahme kurzer Unabhängigkeit von 1918 bis 1940 und der deutschen Okkupation 1941 bis 1945. Mit dem Untergang der Sowjetunion 1990 endete auch die gewaltsame Russifizierung des Lettischen, das seither Staatssprache ist. Proteste der im Land lebenden Russen waren die Folge. Heute gibt es drei große Dialekte - die Standardsprache basiert auf dem Mittellettischen.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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