Mundart als Grundlage der Standardsprache

Türkisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 18. April 2008

Türkisch wird weltweit von etwa 70 Millionen Menschen gesprochen. In der Türkei ist es die Muttersprache von etwa 80 Prozent der Gesamtbevölkerung - das sind rund 55 Millionen Personen. Größere türkische Sprechergruppen gibt es in Europa in den Niederlanden, in Deutschland, Österreich, Bulgarien und Griechenland, sowie in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens.

Später Wechsel zur lateinischen Schrift

Die türkische Standardsprache hat sich aus der Istanbuler Mundart des beginnenden 20. Jahrhunderts entwickelt. Bis zu der Zeit wurde Türkisch mehr als zehn Jahrhunderte lang mit arabisch-persischen Schriftzeichen zu Papier gebracht. In lateinischer Schrift wird Türkisch erst seit den Sprachreformen der 1920er und 1930er Jahre wiedergegeben. Diese Reformen wurden von Kemal Atatürk, dem Gründer der türkischen Republik, eingeleitet. Mit ihnen sollten auch arabische und persische Wörter durch türkische Begriffe ersetzt werden. Das führte zu teils absurden Wortschöpfungen, die sich kaum durchgesetzt haben.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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