Abspaltung vom Serbokroatischen ab 1990

Serbisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 25. Juli 2008

Serbisch ist von der Grammatik und dem Vokabular dem Bosnischen und dem Kroatischen so ähnlich, dass sich die Sprecher der jeweiligen Sprachen mühelos verständigen können. Denn erst seit dem blutigen Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren entwickeln sich das Bosnische, das Kroatische und das Serbische auseinander. In der jugoslawischen Verfassung war für alle Teilrepubliken des Landes noch eine gemeinsame Sprache verankert: Das Serbokroatische.

Bemühungen um Standardisierung

Seit 1997 bemühen sich die Akademien der Wissenschaften in Serbien, Montenegro und in der bosnisch-herzegowinischen Teilrepublik Republika Srpska um die Standardisierung der serbischen Sprache. Als Vorbild gilt der Belgrader Standard. Die Wurzeln des Serbischen liegen in der altkirchenslawischen Sprache. Einer der ältesten und bekanntesten serbischen Texte, der noch heute gültige Merkmale des Serbischen aufweist, ist das Miroslav-Evangelium. Es wurde Ende des 12. Jahrhunderts in der heutigen Herzegowina geschrieben.

Serbisch wird heute von etwa 10 Millionen Menschen in Serbien und den übrigen Nachfolgestaaten Jugoslawiens gesprochen - größere Sprechergruppen gibt es aber auch in Ungarn, Rumänien und Österreich.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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