Romanische Sprache mit griechischen Einflüssen

Aromunisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 5. September 2008

Wie viele Menschen heute noch aromunisch sprechen, ist nicht erhoben, Schätzungen gehen von etwa 500.000 vor allem in Südosteuropa aus. Umstritten ist auch, ob Aromunisch eine romanischer Dialekt oder doch eine völlig eigenständige Sprache ist. Heute ist letztere Auffassung vorherrschend: Aromunisch sei eine romanische Sprache, die auf griechischem Substrat aufbaue.

Nationalbewusstsein ohne eigenen Staat

Entwickelt hat sie sich spätestens im 10. Jahrhundert, die ältesten schriftlichen Zeugnisse sind Reiseberichte aus dem 18. Jahrhundert. Das Grundvokabular des Aromunischen stammt aus dem Lateinischen ergänzt um Lehnwörter vor allem aus dem Griechischen. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich – selbst ohne eigenes Staatsgebiet – ein aromunisches Nationalbewusstsein, während und nach dem 2. Weltkrieg wurde die Sprache jedoch überall auf dem Balkan wieder stark zurück gedrängt. Heute wird Aromunisch in Vereinen und in eigenen Zentren etwa auch in Freiburg oder Paris gepflegt und zugleich auch versucht, die Traditionen der Aromunen zu erhalten.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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