Kultursprache mit vielen Dialektvarianten

Italienisch

Wissen aktuell, Erstausstrahlung 1. August 2008

Italienisch ist die Sprache der unzähligen Dialekte. Von Venedig bis Palermo ist sie ein buntes Klangmosaik. Der Grund mag in der Geschichte der Apenninenhalbinsel liegen, die jahrhundertelang von vielen isolierten Kleinstaaten, Stadtstaaten und Dorfkulturen bestimmt war. Grundlage des modernen Hochitalienisch wurde dann nach der Einigung Italiens 1860/1861 jene Variante, die man in der Toskana spricht.

Aus dem Vulgärlatein des römischen Reiches, also der Alltagssprache der einfachen Menschen, emanzipierten sich im Frühmittelalter nach und nach die romanischen Sprachen. Früheste schriftliche Zeugnisse des Italienischen stammen aus der Zeit um das Jahr 800 nach Christus. Wichtigster Dichter war um das Jahr 1300 Dante Alighieri, der im florentinischen Dialekt seiner Zeit schrieb, der auch heute noch dem Italienischkundigen im Original verständlich ist.

Auswanderungswellen führen zur Verbreitung

Italienisch hat sich nicht so schnell gewandelt wie manch andere Sprachen. Auswanderungswellen im 19. und 20. Jahrhundert haben das Italienische auf alle Kontinente gebracht. Neben den 55 Millionen Italienern im Land selbst ist es noch Muttersprache von 15 Millionen Menschen auf dem ganzen Globus. Vor allem aber gilt Italienisch in aller Welt als Sprache des Humanismus, der Kultur und zwanglos-gepflegter Lebensart.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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