Hormontherapie und Herzkreislauferkrankungen

07. Empfehlungen III

In diesem Bereich gab es ja die größten Irrtümer. Die Hormontherapie schützt die Gefäße nicht, sie kann ihnen sogar schaden

Koronare Herzkrankheit - Atherosklerose der Herzkranzgefäße
Eine Hormontherapie ist nicht zur Primär- oder Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit bei Frauen jeglichen Alters indiziert, da andere Strategien zur Verfügung stehen, deren Wirksamkeit bewiesen ist.

Möglicherweise gibt es einen Vorteil, wenn die Hormontherapie früh begonnen wird - die Datenlage ist aber nicht hieb- und stichfest.
Insbesondere für ältere bzw. bereits kardiovaskulär erkrankte Frauen besteht am Beginn einer Hormontherapie sogar ein erhöhtes Risiko. Eine systemisch wirksame Hormontherapie sollte daher gerade bei älteren Frauen (über 60 Jahre) nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung und unter Berücksichtigung der Risikofaktoren begonnen werden.

Die Empfehlung
Eine Hormontherapie ist nicht zur Primär- oder Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit geeignet. Dazu stehen andere Strategien zur Verfügung, deren Wirksamkeit bewiesen ist.

Der Schlaganfall
Eine Hormontherapie erhöht das Risiko für einen Schlaganfall.

Die Empfehlung
Dieses Risiko sollte in einer Nutzen-Risiko-Abwägung immer beachtet werden, insbesondere bei älteren Frauen.

Venöse Thrombosen
Eine Hormontherapie erhöht das Risiko für venöse Thrombosen und Lungenembolien, besonders im ersten Jahr und bei Vorliegen von Risikofaktoren wie z.B. angeborene Gerinnungsstörungen.
Dieses Risiko ist etwas geringer, wenn die Hormone über die Haut (transdermal) verabreicht werden.

Die Empfehlung
Das erhöhte Risiko für Thrombosen-Entstehung in den Venen muss in die Nutzen-Risiko-Abwägung einer Hormontherapie eingehen, wobei das Risiko während des ersten Jahres besonders hoch ist und sich bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren für venöse Thrombosen zusätzlich erhöht.

Quelle: Hormontherapie (HT) im Klimakterium und in der Postmenopause

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