Auf Haut und Gehirn

08. Hormonwirkungen

Alterungsprozesse der Haut
Eine Abmilderung der Alterungsprozesse der Haut durch eine Hormontherapie ist nicht belegt.

Die Empfehlung
Eine Hormontherapie ist nicht indiziert, um die Alterungsprozesse der Haut abzumildern.

Vermännlichungs-Erscheinungen an der Haut
Eine Verminderung von Androgenisierungserscheinungen der Haut, wie Haarausfall, Lippenbart, Behaarung der Brüste, Oberschenkelbehaarung etc. durch eine Hormontherapie ist nicht belegt.

Die Empfehlung
Eine Hormontherapie ist nicht indiziert, um Androgenisierungserscheinungen der Haut abzumildern.

Erkrankungen der Gallenblase und -gänge
Eine Hormontherapie erhöht das Risiko für Gallenwegserkrankungen. Dies ist im Wesentlichen auf die Östrogenkomponente zurückzuführen. Das Risiko ist unter transdermaler (über die Haut verabreichter) Therapie wahrscheinlich weniger stark erhöht.

Die Empfehlung
Bei der Nutzen-Risiko-Abwägung ist das erhöhte Risiko für Erkrankungen der Gallenwege mit einzubeziehen.

Kognitive Fähigkeiten
Weder eine Östrogenbehandlung noch eine kombinierte Östrogen-Gestagen-Therapie hat das Nachlassen kognitiver Funktionen bei älteren postmenopausalen Frauen verhindert - weder als kurzzeitige noch als längerfristige Therapie. Die Beweislage ist nicht ausreichend, um einschätzen zu können, ob spezielle Formen der Hormontherapie einen Nutzen haben könnten.

Die Empfehlung
Eine Hormontherapie soll nicht zur Verringerung kognitiver Beeinträchtigungen bei postmenopausalen Frauen empfohlen werden.

Die Entwicklung einer Demenz
Auch hier gibt es einige Studien, die positive Effekte finden konnten. Die großen Studien hingegen konnten keine Vorteile sichtbar machen.
Bei Frauen mit der Diagnose einer milden bis mäßigen Alzheimer-Demenz konnte kein signifikanter Unterschied zwischen einer einjährigen Östrogentherapie und Placebo im Bezug auf das Gesamtbild der Alzheimer-Demenz gezeigt werden.

Eine kombiniert kontinuierliche Hormontherapie erhöht sogar das Risiko einer Demenz für Frauen im Alter über 65 Jahre.

Die Empfehlung
Eine Hormontherapie zeigt keinen Nutzen in Bezug auf Demenzsymptome bei Frauen mit Alzheimer.
Eine Hormontherapie soll zur Verringerung des Risikos einer Demenz nicht empfohlen werden.

Quelle: Hormontherapie (HT) im Klimakterium und in der Postmenopause

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Gesundheitsressort der Stadt Wien