Bechtolfs Ring
Präsentation des ersten belletristischen Buches von Burgstar und "Ring"-Regisseur Sven-Eric Bechtolf: "Vorabend. Eine Aneignung". Eine persönliche Nacherzählung und Neudeutung von Wagners "Ring". Es las der Autor.
21. August 2018, 21:46
Sven-Eric Bechtolfs literarisches Debüt entstand während seiner intensiven Auseinandersetzung mit Wagners "Der Ring des Nibelungen", den er - an der Seite von Dirigent Franz Welser-Möst - 2007 bis 2009 an der Wiener Staatsoper inszeniert. Er reagiert auf das musikalische Kunstwerk mit einem sprachlichen. Eines, das ähnlich vielschichtig ist wie die Opern selbst: "Vorabend" ist eine ungewöhnliche Nacherzählung und eine neue Deutung von Wagners "Ring", vor allem von "Rheingold". Es stellt philosophische, religiöse, politische, jedenfalls immer zutiefst menschliche Fragen zum Werk und seinem Komponisten.
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Vor allem aber nimmt Sven-Eric Bechtolf dieses große Werk der Operngeschichte gnadenlos persönlich und verknüpft es klug mit seiner Autobiografie. Er erzählt dabei die skurrile Geschichte seiner Ahnen sowie die seiner Kindheit und Jugend in Norddeutschland und gibt Einblicke in seine Arbeit als Schauspieler und Regisseur an den wichtigsten Theatern des deutschen Sprachraums. Wie Bechtolf etwa die untergegangene Hamburger Bourgeoisie oder die schwerreiche, dekadente Schickimicki-Abendgesellschaft eines Kunstmäzens schildert, war so noch nicht oft zu lesen - und doch steht er damit in einer großen literarischen Tradition.
Sven-Eric Bechtolf wurde 1957 in Darmstadt geboren und erhielt seine Ausbildung am Salzburger Mozarteum. Engagements als Schauspieler führten ihn u. a. an renommierte Theater wie das Zürcher Schauspielhaus, an das Schauspielhaus Bochum oder das Hamburger Thalia-Theater, wo er einige Zeit auch in der Direktion tätig war. Seit 1999 arbeitet er am Wiener Burgtheater (bis 2006 als festes Ensemblemitglied) und spielt regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und am Almeida Theatre, London. Sein umfangreiches Repertoire umfasst Rollen wie Othello, Robespierre, Arturo Ui, Leonce, Karl Moor, Azdak, Fiesco oder Philipp II. oder Hubert Finidori in "Drei Mal Leben" (2000, Regie: Luc Bondy). Zu den wichtigsten Regisseuren, mit denen er gearbeitet hat, gehören neben Luc Bondy Ruth Berghaus, Andrea Breth, Benno Besson, Jürgen Flimm, Gerd Heinz, Andreas Kriegenburg, Peter Stein, Robert Wilson und Frank Patrick Steckel.
Seit 1994 inszenierte er am Thalia Theater Hamburg u. a. "Die Schlacht" von Heiner Müller, Marivauxs "Der Streit" - eine Inszenierung, die zum Berliner Theatertreffen 95 eingeladen wurde, Shakespeares "Romeo und Julia", "Von morgens bis mitternachts" von Georg Kaiser und Brechts "Baal". Beim Festival Grec in Barcelona führte er Regie bei Büchners "Leonce und Lena", am Wiener Burgtheater brachte er Schnitzlers "Reigen", Rostands "Cyrano de Bergerac" sowie "Leonce und Lena" heraus. 2001 und 2002 wurde er mit dem "Nestroy" als Bester Schauspieler ausgezeichnet.
Die Zürcher Neuinszenierung von Bergs "Lulu" war Bechtolfs erste Arbeit im Bereich des Musiktheaters. Ebenfalls in Zürich folgten "Otello", "Die Tote Stadt", "Der Rosenkavalier" und "Le nozze di Figaro" sowie an der Deutschen Oper Berlin "Les Contes d‘Hoffmann". An der Wiener Staatsoper ist für die Saisonen 2007/2008 und 2009/2010 eine Neuinszenierung von
Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" (Bühnenbild: R. Glittenberg, Kostüme: M. Glittenberg, Dirigent: Franz Welser-Möst) vorgesehen.
"Vorabend. Eine Annäherung" ist Bechtolfs literarisches Debüt. Vor der Lesung im Großen Sendesaal spricht Barbara Rett mit dem Autor über sein Buch.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Haymon Verlag.
"Vorabend. Eine Aneignung" - Buchpräsentation Sven-Eric Bechtolf
Freitag, 21. September 2007
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
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