Premier Brown bei der Queen

Briten wählen am 6. Mai

Der britische Premierminister Gordon Brown wird heute Neuwahlen ausrufen. Termin soll der 6. Mai sein. Brown wird am Vormittag Queen Elizabeth formal um die Auflösung des Parlaments ersuchen und dann bereits eine erste Wahlkampf-Ansprache halten.

Morgenjournal, 06.04.2010

Labours Abschied von der Macht

Diese Wahl könnte Großbritannien entscheidend verändern. Schon im Wahlkampf gibt es Neuerungen, und nach 13 Jahren an der Regierung haben viele Meinungsforscher der regierenden sozialdemokratischen Labor Party den Abschied von der Macht prophezeit.

Termin bei der Queen

Doch der Reihe nach. Heute Vormittag wird Premierminister Gordon Brown, der auch in seiner eigenen Partei nicht unumstritten ist, bei Königin Elizabeth der Zweiten die Auflösung des Parlaments beantragen und dann den 6. Mai als Wahltermin festlegen, berichten britische Medien.

Und schon Wahlkampf

Schon am Vormittag werden Oppositionsführer David Cameron von den Konservativen und Nick Clegg von den Liberaldemokraten Reden halten, Gordon Brown folgt wenig später, damit ist der Wahlkampf dann eröffnet. Die Themen liegen auf der Hand: die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen Großbritannien steckt, die Pläne für künftige Steuern und die öffentliche Dienstleistungen.

Erstmals TV-Debatte

Zum ersten Mal in der britischen Geschichte wird es diesmal eine Fernseh-Live-Debatte der drei Parteiführer Brown, Cameron und Clegg geben. Sie könnte den Wahlausgang entscheidend beeinflussen, immerhin werden drei Fernsehstationen die Diskussion übertragen und so Millionen Menschen die verschiedenen Argumente der politischen Führer zu hören bekommen.

Vorsprung der Tories geschmolzen

Meinungsforscher sind übrigens ziemlich uneinig, wer derzeit die besten Wahlchancen hat. Die konservative Opposition hat zwar seit Anfang des Jahres 2008 in den Umfragen meist einen großen Vorsprung - zeitweilig im zweistelligen Prozentbereich - aber dieser Vorsprung soll zuletzt auf nur einige wenige Prozentpunkte geschmolzen sein.

Spesenskandal hinterließ Spuren

Die Zusammensetzung des Unterhauses wird sich aber auf jeden Fall ziemlich dramatisch verändern. Zwar hat das Parlament trotz eines Spesenskandals, der alle Parteien betraf, die ganze Legislaturperiode von fünf Jahren durchgearbeitet. Aber als Konsequenz aus dem Spesenrittertum haben mehr als 140 Abgeordnete ihren endgültigen Rückzug aus dem Parlament angekündigt. Einige Politologen vermuten, dass dieser Umstand vor allem kleineren Parteien am Rande des politischen Spektrums nützen könnte.