Zwischen Regierungsgegnern und Polizei

Zusammenstöße in Bangkok

Bei den seit Wochen anhaltenden Protesten von Regierungsgegnern in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist es am Dienstag zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen.

Morgenjournal, 06.04.2010

Eier gegen Soldaten

Rund tausend Oppositionsanhänger warfen im Geschäftszentrum der Metropole Eier und Plastikflaschen auf Polizisten und Soldaten, die sie an der Ausweitung ihrer Proteste hindern wollten. "Wir werden der Regierung eine Lektion erteilen, dass jede Straße dem Volk gehört", sagte einer ihrer Anführer, Nattawut Saikua.

Vorwürfe gegen Regierungschef

Die Regierung von Premier Abhisit Vejjajiva hat Kundgebungen in elf Hauptstraßen Bangkoks untersagt. Am Montag hatten die Anhänger der Opposition eine Aufforderung der Polizei ignoriert, das Geschäftszentrum wieder zu räumen. Die Demonstranten sind Anhänger des 2006 vom Militär gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Sie werfen Abhisit vor, er sei illegal mit Hilfe der Streitkräfte und einflussreicher Kreise aus der herrschenden Klasse an die Macht gekommen. Vor über einer Woche war es erstmals zu direkten Gesprächen der Opposition mit Abhisit gekommen, der die Rückendeckung der Armee und des Hofes hat. Die Kontakte konnten den innenpolitischen Konflikt jedoch nicht entschärfen.

Ruf nach Neuwahlen

Die Opposition hat der Regierung eine Frist bis 12. April gesetzt, um abzutreten und Neuwahlen zu ermöglichen. Thaksin war im August 2008 ins Ausland geflohen, um seiner Gefängnisstrafe wegen Korruption zu entgehen. Seine Anhänger, die Rothemden, bekämpfen die sogenannten Gelbhemden von der "Volksallianz für Demokratie" des einflussreichen Pressemagnaten Sondhi Limthongkul, die von konservativen royalistischen Kreisen getragen wird.