Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst

Dominique Meyer wird neuer Staatsoperndirektor

Dominique Meyer (51), Generalintendant des Pariser Théatre des Champs-Elysées, wird ab der Saison 2010/11 neuer Direktor der Wiener Staatsoper. Ihm zur Seite wird der österreichische Dirigent Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor stehen.

Ab der Saison 2010/11 wird Dominique Meyer (51), Generalintendant des Pariser Théatre des Champs-Elysées, neuer Direktor der Wiener Staatsoper. Ihm zur Seite wird der österreichische Dirigent Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor stehen. Dies gab heute, Mittwoch, das Kulturministerium bekannt. Der Vertrag von beiden läuft fünf Jahre. Meyer folgt damit auf Ioan Holender, der Ende August 2010 als längst dienender Direktor der Wiener Staatsoper ausscheiden wird. Holender leitet seit 1992 das Haus am Ring und hatte im Februar bekannt gegeben, seinen Vertrag über 2010 hinaus nicht verlängern zu wollen. Ein Ausschreibungsprocedere folgte.

"Integrative Persönlichkeit"

Die Entscheidung für Dominique Meyer und Franz Welser-Möst war bereits am Mittwochvormittag durchgesickert. Die offizielle Bestätigung blieb jedoch bis zuletzt aus. Meyer hat damit favorisierte Kandidaten wie Neil Shicoff, von vielen wegen seiner Nähe zu Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) als künftiger Leiter gesehen, und Christian Thielemann ausgestochen.

"Mit Dominique Meyer entscheide ich mich für eine integrative, sprachgewandte, verhandlungsstarke, medienerfahrene sowie künstlerisch versierte Persönlichkeit. Ein würdiger Nachfolger Ioan Holenders, der sich auf die Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger freut", so Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) in einer Aussendung. Differenzen mit Gusenbauer wies sie zurück: "Es war für mich immer klar, dass ich mich mit dem Bundeskanzler berate. Allerdings ist es meine Entscheidung."

"Zukunftsorientiertes Konzept"
Meyer, Generalintendant des Pariser Théatre des Champs-Elysées, wurde als Sohn eines Diplomaten 1955 im Elsass geboren, lebte schon als Kind unter anderem in Bonn und spricht daher perfekt deutsch. Während seiner Studienzeit an der Pariser Wirtschaftsuniversität habe er täglich eine Oper, ein Theater oder ein Konzert besucht, sagte Meyer im vergangenen Oktober zum "Neuen Merker". Für die Kultur entdeckte ihn der damalige Kulturminister Jack Lang, der ihn 1984 als Berater in sein Ministerium holte.

Opernluft schnupperte der Elsässer erstmals 1986, als er in beratender Funktion an die Pariser Oper kam. Nur drei Jahre später wurde er Generaldirektor. In der Oper von Lausanne ließ er ab 1994 fünf Jahre lang mit selten gespielten Werken aufhorchen. 1999 folgte die Rückkehr nach Paris, mit der Berufung an das Théatre des Champs-Elysées. Schmied betonte das "überzeugende und zukunftsorientierte Konzept" Meyers: "Die Staatsoper wird durch Dominique Meyer Innovationen erleben."

Philharmoniker erfreut
Dominique Meyer werden als Manager von Künstlerseite Rosen gestreut. Die Wiener Philharmoniker, die zu Meyer seit seinem Amtsantritt in Paris beste Kontakte haben, lobten ihn menschlich wie künstlerisch. "Er hat uns immer das Gefühl gegeben, willkommen zu sein", sagte Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg und lobte die bisherige "hervorragende Zusammenarbeit" mit dem künftigen Opernchef. Dieser sei "ein guter Manager, der künstlerisch empfindet und mit dem man gemeinsam Ideen entwickeln kann."

Text: APA

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