Das Lernverhalten von Raben und Dohlen

Wie sehr die sogenannte Intelligenz von Tieren von ihrem sozialen Zusammenleben abhängt, zeigt eine Studie an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau in Oberösterreich.

Dabei ging es um das unterschiedliche Lernverhalten von Raben und Dohlen. Die beiden sind zwar eng miteinander verwandt, haben aber unterschiedliche soziale Strukturen.

Dohlen sind Schwarmvögel und bleiben das während ihres ganzen Lebens. Raben dagegen leben nur in jungen Jahren in Gruppen zusammen, werden dann im Alter von vier bis fünf Jahren zweisam, und bevorzugen eine Lebensweise in Paaren.

Dohlen "wie Raben mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom"

Bei den Experimenten zeigte sich, dass Raben generell länger aufmerksam sind. Sie schauen eher auf den Partner, wenn es etwas zu lernen gibt, und weniger auf andere Artgenossen. Dohlen wirken dagegen "wie Raben mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom", so die Wissenschaftler.

Sie lernen weniger vom eigenen Partner als von anderen Artgenossen. Was das Teilen von Futter angeht, so sind die Dohlen im Gegensatz zu den, wenn man so will, egoistischeren Raben deutlich freigiebiger.

Und Dohlen reagieren bei der Futterzuteilung auf bewusst ungerechte Behandlung.

Fazit: sogenannte Intelligenz ist zumindest bei diesen Tieren eine Frage des sozialen Umfeldes

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