Feinstaub, Bewegungsmangel: Sind Städte gesund?
Weltgesundheitstag
3,3 Milliarden Menschen leben in Städten und die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass in zwanzig Jahren 60 Prozent der Weltbevölkerung Städter sein werden, in vierzig Jahren 70 Prozent. Anlass genug, um den heutigen Welt-Gesundheitstag unter das Motto "Gesunde Städte" zu stellen. Das Stadtleben bringt unter Umständen Risiken.
8. April 2017, 21:58
Ö1 Mittagsjournal 7.4.2010
Leben auf engem Raum
Leben auf engem Raum, Leben in der Stadt - als typische Gesundheitsprobleme in Ballungsräumen listet die Weltgesundheitsorganisation die Versorgung mit sauberem Wasser, chronische Krankheiten, zu wenig Bewegung, den Ausbruch von Seuchen, mangelnde Hygiene sowie Gewalt und Unfälle auf. Den heutigen Welt-Gesundheitstag hat die WHO daher der Stadt-Bevölkerung gewidmet. Dort ist die Gesundheit der Menschen geringer als am Land, sagt Thomas Dorner vom Institut für Sozialmedizin, Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien. Er spricht von einem gewissen Großstadteffekt etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Teil verursacht durch einen bestimmten Lebensstil, so der Sozialmediziner - Stichwort Bewegungsmangel.
Land- und Stadt-Luft
Ein anderer Aspekt: die Luft-Verschmutzung; da unterscheidet sich die Stadt- von der Landluft, schildert Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Uni Wien am Beispiel Feinstaub verursacht vom motorisierten Verkehr. Am Land ist es eher der Holzrauch, der Feinstaub verursacht.
Strengere Tabak-Gesetze nötig
Mit dem Tages-Motto „Gesunde Städte" richtet sich die Weltgesundheitsorganisation an die Politik; denn diese hätte viel in der Hand, damit die Menschen gesundheitsbewusster leben - man denke beispielsweise an Tabak-Gesetze, so der Umweltmediziner Neuberger, siehe Passiv-Rauchen.
Viele Tipps für Städte
Die WHO hat für die Stadtverwaltungen Tipps parat, wie Städte gesundheitsfreundlich gestaltet werden können: Grünflächen und Sportplätze schaffen; sanitäre Einrichtungen; ein engmaschiges Netz der Gesundheitsversorgung; weniger Verkehr, um nur einige Beispiele zu nennen.